Industrieproduktion : SPÖ will Reindustrialisierung Österreichs beschleunigen

Die SPÖ will die Re-Industrialisierung voran treiben. Der Industrieanteil von derzeit 18,7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll bis 2018 auf 20 Prozent steigen. Damit reagiere die SPÖ auf die neuen Herausforderungen durch Industrie 4.0, so SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder und SPÖ-Industriesprecher Rainer Wimmer in einer Aussendung.

Unter Industrie 4.0 wird das "Internet der Dinge" oder die "digitalisierte Fabrik" verstanden, also die IT-Vernetzung der Produktion. In Österreich wurde dafür kürzlich eine Plattform unter Einbindung der Sozialpartner, Ministerien und der Industrie gegründet. In Wien fand dazu vor wenigen Tagen ein Treffen aus Entscheidungsträgern und IT-Experten zu Standards für Industrie 4.0 statt. Das Wiener Technologieunternehmen TTTech hatte eingeladen.

Ob die Industrie 4.0 wirklich zum Jobmotor wird, wie viele hoffen, scheint aber nicht so sicher zu sein. So erregt gerade eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Aufsehen, wonach die vernetzte Fabrik weit mehr Arbeitsplätze kostet als sie bringt - mehr dazu hier auf INDUSTRIEMAGAZIN.at.

Wimmer, einer der beiden Chefverhandler in den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für die Metaller auf Arbeitnehmerseite, forderte eine Debatte über eine "modernisierte" Version der Wertschöpfungsabgabe: "Eine Entlastung personalintensiver Betriebe auf Kosten kapitalintensiver ist heute wichtiger denn je", so seine Ansage.

Die Industriellenvereinigung (IV), die die 6. Urlaubswoche für alle ablehnt, lobt Teile des industriepolitischen Papiers der SPÖ. "Das Ziel, die Industriequote bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, ist sehr zu begrüßen und sollte Startschuss zu einem intensiven Diskussionsprozess dazu sein." Gleichzeitig schränkte die IV ein: "Wir werden dabei alle an ihren Taten messen." (apa/red)