Standort : Solvay prüft Ebensee-Verkauf

Der belgische Solvay-Konzern unternimmt einen neuen Anlauf, sich von seinem Werk in Ebensee (Bezirk Gmunden) zu trennen: Man prüfe verschiedene Alternativen für den Geschäftsbereich Gefälltes Calciumcarbonat (PCC), wird ein Unternehmenssprecher in der "BezirksRundschau" zitiert. "Eine davon ist der Verkauf. Bisher sind aber noch keine Entscheidungen gefallen."

2008 waren die Pläne von Solvay, sich von der Sparte zu trennen, an der Finanzkrise gescheitert. Die vier Werke, die PCC erzeugen, blieben bei den Belgiern. Nun versuchen sie erneut, sich neben Ebensee - der Betrieb war bereits vor zehn Jahren deutlich verkleinert worden - von Lostock (England), Giraud (Frankreich) und von einem Teil der Produktion in Rheinberg (Deutschland) zu trennen. Von einem Verkauf des Geschäftsbereichs wären laut dem Bericht europaweit knapp 190 Mitarbeiter betroffen, 49 davon am oberösterreichischen Standort.

Umstrukturierung

Der Grund für die geplante Veräußerung der Sparte liegt in der Umstrukturierung des Chemiekonzerns, der weltweit 30.000 Personen beschäftigt und 9,9 Milliarden Euro umsetzt: "Für die strategische Ausrichtung von Solvay ist das PCC-Geschäft nicht mehr zentral", so der Geschäftsführer des Ebenseer Betriebs, Herbert Grünbichler.

Beim Betriebsrat sieht man keinen Grund für Alarmstimmung, Angst um ihren Job hätten die Mitarbeiter nicht. "Manche sehen den Verkauf als Chance, andere empfinden es nur schade, dass sich Solvay zurückzieht", wird Personalvertreter Gottlieb Redlinger zitiert.

Laut Firmenbuch hat Solvay Österreich seit 2011 immer rote Zahlen geschrieben. 2012 machte der Verlust 4,7 Millionen Euro aus, im Jahr darauf 1,7 Millionen. Der Umsatz entwickelte sich konstant und lag demnach 2013 bei 10,35 Millionen Euro. (APA)