SAP : SAP-CEO Christian Klein: „Wir liefern das Fundament für wandlungsfähige Unternehmen“

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© SAP / Eventrix AG

Innovation, Tradition, Sportsgeist - das Vermächtnis beim Autobauer Porsche aus Zuffenhausen ist reich. Seit Jahrzehnten lassen die Deutschen den Fortschritt ins Automobil fließen, so kompetitiv die Zeiten sind und auch immer waren. Heute hat Wettbwerb freilich eine neue Bedeutung bekommen, „eine Reihe neuer Player aus der Tech-Industrie stoßen in den Markt“, sagt Lutz Meschke, CFO von Porsche.

Eigentlich ist man selbst schon ein Tech-Player, der Taycan, Porsches Elektrosportwagen, ist - stark vernetzt und in ein digitales Ökosystem eingebettet - der beste Beweis dafür. Unterstützung beim Wandel der betrieblichen IT und Software, von der Meschke in fesselnden Sentenzen auf der SAPPHIRE NOW Reimagined, berichtete, gibt es vom Walldorfer Softwarekonzern seit Jahren. Doch 2019 intensivierte man die Zusammenarbeit. „Wir denken seither viel stärker in Richtung Co-Innovation und digitale Transformation“, sagt Meschke.

Hochagil dank Daten

Die Vorstellung der Porsche-Referenz war ein Glücksfall für die mehreren Tausend virtuell zugeschalteten Teilnehmer der Konferenz, die heuer eigentlich im sonnigen Orlando über die Bühne gehen hätte sollen und mit einigem Aufwand ins Web verlagert wurde. Keine andere Branche ist derartigen Umwälzungen ausgesetzt wie der Automobilbau. Der Ruf nach digital vernetztem, elektrifiziertem Fahren erschallt, neue Nutzungsszenarien von Fahrzeugen sind ein Thema.

Die Industrie findet sich zudem in einem politischen Klima, das über nichts geringeres als die Zukunft der Mobilität mitzuentscheiden hat. Zugleich ist in Zeiten der Coronapandemie ein profitables Geschäftsmodell und Resilienz in der Lieferkette Gold wert. „Die Stammdatenverwaltung mit SAP und unserem Partner VW steigert die Informationsqualität im gesamten betrieblichen Datenfluss und macht uns hochagil“, sagt Porsche-CFO Meschke.

Resilienz in der Lieferkette

Damit steht Porsche punktgenau dort, wohin die Walldorfer aktuell eine Reihe weiterer Unternehmen begleiten. „Unsere Business Technology Plattform ist das Fundament des wandlungsfähigen Unternehmens“, sagt SAP-CEO Christian Klein. Er umriss in seiner Keynote seine Vision erfolgreicher Unternehmen, die noch dazu gut durch die Coronakrise kommen. „Die digitale Transformation ist nicht länger eine Option, sondern sie ist erfolgsbestimmend“, sagte Klein. Stichwort Resilienz.

In End-to-End-Geschäftsprozessen ein Garant für die richtigen Informationen am richtigen Ort zur richtigen Zeit, würde SAP-Software so gut wie keine andere Software die Nachfrage- mit der Angebotsseite verbinden und die Lieferkette bis in ihre Tiefenstruktur abbilden. Ein entscheidender Vorteil, zumal Unternehmen ihre Single-Sourcing-Strategien hinterfragen. „Und auch mit dem Gedanken spielen, Wertschöpfung nach Europa zurückzuholen“, sagt Klein.

In der Initiative Industry 4.Now werden die Walldorfer - mit der Industry Cloud ebenfalls stark aufgestellt - Innovationen für den lückenlosen Datenfluss intelligenter Produkte und Anlagen sicherstellen. Zugleich kündigte SAP eine Strategie für ein durchgängiges Geschäftsnetzwerk an. Eine SAP-weite Initiative, die Erkenntnisse aus ERP-Systemen, komplexen Analysen und etablierten Netzwerklösungen (etwa Ariba Network oder SAP Logistics Business Network) nutzt, wird Transparenz, Effizienz und nahtlose Zusammenarbeit in Lieferkettenprozessen sicherstellen. Ziel: mehr Robustheit und Schutz vor globalen Verwerfungen.

Auch auf Quote-to-Cash-Prozesse ging CEO Klein ein. Mit ihnen können wandlungswillige Unternehmen innovative Geschäftsmodelle auf die Beine stellen und neuartige Lizenzmodelle verankern. Die breite Brust der Walldorfer kommt also nicht von ungefähr. „Mit 400.000 Kunden sind wir die Nummer Eins bei HR-Software, bei der Finanzierungssoftware, dem digitalen Management von Lieferketten und haben auch bei den Business Plattformen eine führende Rolle inne“, sagt Klein.

Echzeitmanagement von Daten

So kooperieren die Walldorfer anbieteroffen mit Cloud-Diensten wie Microsoft Azure, Google Cloud Platform, AWS und Alibaba, stellen aber - das ist entscheidend - selbst die Business Plattform und den Anwendungslayer für Cross-Analysen, End-to-End-Reportings und Echtzeit-SAP bereit. „Nur SAP ist in der Lage, alle Daten einer ganzen Reihe von Stakeholdern in ein Prozessnetzwerk einzubinden und in Echtzeit zu managen“, heißt es beim deutschen Softwarehaus. Das wird offenbar wertgeschätzt, erstaunliche 92 Prozent aller börsenotierten Forbes-Global-2000-Unternehmen sollen auf die Software aus dem Haus SAP setzen.

Gut aufgestellt sieht CEO Christian Klein das Unternehmen auch angesichts der neuen Vorgaben für Nachhaltigkeit - Stichwort europäischer New Green Deal. „Mit unserem Climate 21-Programm unterstützen wir die Gesamtindustrie, um ihren Co2-Abdruck zu minimieren und dem Klimwandel mit aller Kraft entgegenzuwirken“, gibt er auf der SAPPHIRE NOW Reimagined zu Protokoll. Auf Tempo bei der Transformation der Industrie wird SAP freilich weiterhin setzen. Mittlerweile sei, so Klein, ein durchschnittliches HANA-Public-Cloud-Project in weniger als vier Monaten umgesetzt. Der Release-Zirkel in der Cloud wurde außerdem auf vier Wochen verkürzt. Eine Agilität, die wohl auch den Geschwindigkeitsexperten der Sportwagenschmiede in Zuffenhausen Respekt abringen wird.