Coronakrise : Salzburgs WKÖ: Mehr Planungssicherheit für Betriebe 2021

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Der Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), Peter Buchmüller, hat mehr Planungssicherheit gefordert. "Die Betriebe müssen endlich kontinuierlich arbeiten können. Wirtschaft kann man nicht ein- und ausschalten wie einen Lichtschalter." Im Jahr 2021 müsse alles getan werden, um wieder wirtschaftliche Normalität zu ermöglichen. Weiters betonte er, dass die Unternehmer nicht für die Kontrolle der negativen Corona-Testergebnisse zuständig seien.

Eine neue Umfrage der WKS zeige die Salzburger Wirtschaft "im Corona-Schock", ausgelöst durch die Pandemie und "die verfügten Lockdowns und Beschränkungen", erklärte Buchmüller in einer Aussendung. Fast die Hälfte aller Betriebe habe eine schlechte Geschäftslage gemeldet und 50 Prozent hätten rückläufige Auftragseingänge beklagt. "In manchen Bereichen herrscht überhaupt Stillstand."

Aktuelle Umfrage: Sinkende Auftragseingänge in jedem zweiten Betrieb

Buchmüller forderte von der Politik eine neue Perspektive, die Anlass zu Optimismus gebe, und rasche Hilfe für Branchen, die von den Lockdowns direkt und indirekt betroffen sind. "Die beste Hilfe, die sich die Wirtschaft jetzt wünscht, sind geöffnete Geschäfte und Betriebe, ungestörte Umsätze und Investitionen und offene Grenzen." Im Jahr 2021 müsse damit endgültig Schluss sein, die Wirtschaft, von der nachweislich kaum Infektionen ausgegangen seien, ein- und auszuschalten wie einen Lichtschalter. "Lasst die Betriebe endlich arbeiten", appellierte er.

Um weitere Lockdowns und Beschränkungen zu verhindern, müsse es die Möglichkeit regelmäßiger Tests beziehungsweise Freitestungen geben, weiters ein effizientes Contact-Tracing und parallel dazu so schnell wie möglich die Umsetzung einer Impf-Offensive in Österreich. "Nur so kommen wir möglichst schnell aus dem Wirtschaftstief. 2021 zählt jeder Monat. Langwierige Diskussionen und Verzögerungen können wir uns nicht leisten."

Unternehmen seien keine "Hilfssheriffs"

Gleichzeitig müsse auf Aufklärung gesetzt werden, meinte Salzburgs WKÖ-Chef. "Ohne eine ausreichende Impf-Quote in Österreich wird uns Corona in die Dauerkrise zwingen und das Land international an Wettbewerbsfähigkeit verlieren." Zwar begrüßte er die Möglichkeit der Freitestungen nach der unmittelbaren Lockdown-Phase ab 18. Jänner, doch stehe für ihn außer Zweifel, dass nicht die Unternehmer und deren Personal für die Überprüfung der negativen Testergebnisse zuständig sind. "So geht das nicht. Monatelang müssen viele Betriebe geschlossen haben − und dann sollten sie bei erster Gelegenheit als Hilfssheriffs herhalten und Kunden aus dem Betrieb weisen? Hier muss der Regierung etwas Besseres einfallen. Vor allem die Behörden sind hier gefordert."

Für Salzburg werde es im Jahr 2021 darum gehen, mit einer "klaren Exzellenz- und Innovationsstrategie" das Corona-Tief aufzuholen und den Standort zu verbessern. "Wir brauchen eine nachhaltige Fachkräftestrategie, einen weiteren Ausbau unserer Hochschulen in Richtung Digitalisierung und einen Innovationsschub bei den KMU." Geplante öffentliche Investitionen wie die Festspielhaus-Sanierung oder die Erneuerung der Tourismusschulen Klessheim durch Land, Bund und WKS würden in die richtige Richtung gehen. (apa/red)