Papier- und Verpackungsindustrie : PPV-Chef Fischer: Lage der Papierverarbeitenden Industrie "unberechenbar, kurzfristig nicht planbar"

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Die papierverarbeitende Industrie Österreichs hat 2012 die Produktion mengenmäßig um 2,6 Prozent auf 1,1 Mrd. Tonnen bzw. wertmäßig um 2,8 Prozent auf 2,16 Mrd. Euro gesteigert (hochgerechnet aus Zahlen der ersten elf Monate). Wie schon im Vorjahr bleibe die Entwicklung 2013 "unberechenbar, die Auftragslage kurzfristig und nicht planbar", sagte Georg Dieter Fischer, Obmann des Fachverbandes PPV, am Dienstag in Wien vor Journalisten. In Summe sollte sich aber ein Wachstum in der Größe des BIP-Wachstums ausgehen. Darum sieht sich die Branche als sicherer Arbeitgeber und verstärkt die Suche nach qualifizierten Lehrlingen unter dem Motto "war for talents". Denn nicht nur andere Industriebetriebe, sondern auch die Mittelschulen sind Konkurrenten um begabte Jugendliche, weiß Fischer. Einen Vorteil hat die Industrie derzeit aber, erinnerte der stellvertretende Obmann der PPV, Andreas Blaschke: Der Niedergang des Bankensektors führt zu mehr Interesse an einer Arbeit in der Industrie. Das reicht aber nicht ganz. Rund 80 Lehrlinge nimmt die Branche pro Jahr neu auf, regional, etwa in den Industriegebieten Oberösterreichs, gibt es bereits Schwierigkeiten qualifizierte Jugendliche zu finden. Die Branche mit ihren 22 Berufen hat daher jetzt eine eigene Homepage mit dem Slogan "Packen wir's!" ins Netz gestellt, um im "harten Kampf" um die besten Köpfe zu gewinnen, wie es PPV-Geschäftsführer Martin Widermann formuliert. Auch soll ein FH-Lehrgang für Verpackungskunde auf die Beine gestellt werden. Die Verpackungsindustrie, auf die wertmäßig etwa die Hälfte des Umsatzes der papierverarbeitenden Industrie entfällt, steht unter Preisdruck. Während die Menge um drei Prozent zulegte, fiel der Erlös um zwei Prozent, was einem Preisrückgang von vier bis fünf Prozent entspricht, schätzt Fischer. Aufgefangen wird die ganze papierverarbeitende Industrie durch die Exporte, die in den ersten drei Quartalen um 8,6 Prozent zugelegt haben und auf die rund zwei Drittel der Produktion entfallen. Vor allem gehen teurere Produkte mit höherer Wertschöpfung eher ins Ausland. Wobei Blaschke darauf hinweist, dass "Kunden wenig in Österreich investieren", was mit der Zeit ein Problem für den Standort darstellen könne. (APA/red)