Zulieferindustrie : Polytec meldet weniger Produktabrufe und Risiken der Autoindustrie

Die börsennotierte oberösterreichische Polytec Holding senkt ihren Ausblick fürs laufende Geschäftsjahr. Demnach geht das Unternehmen für das gesamte Geschäftsjahr nur mehr von einem Umsatz in Höhe von 650 Mio. Euro und einem EBIT (operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von rund 45 Mio. Euro aus, wie das Unternehmen mitteilt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte sich der Umsatz auf 676,4 (2016: 650,4) Mio. Euro belaufen. Das EBIT betrug 55,1 Mio. Euro.

Unterschiedliche Gründe für die Vorsicht

Der Kfz-Zulieferer begründet die Ausblick-Absenkung mit mehreren Punkten. Einerseits liegen die ungeprüften und vorläufigen IFRS-Zahlen für das erste Halbjahr 2018 vor. Vor allem im zweiten Quartal gingen die Produktabrufe deutlich zurück. Dazu kämen weiterhin anhaltende Unsicherheiten in der Automobilindustrie. Also wurden "die Risiken neu beurteilt".

Fürs zweite Quartal berichtete Polytec von einem Umsatz in Höhe von 159,2 Mio. Euro und einem EBIT von 8,5 Mio. Euro. Die Abrufe von Produkten für Diesel-Pkw seien in diesem Zeitraum in Folge der Fahrverbote für ältere Dieselmodelle, die insbesondere zur Verunsicherung der Konsumenten führten, spürbar zurückgegangen, so das Unternehmen.

Rohstoffe werden teurer

Zudem habe sich der Umsatz im Marktbereich Non-Automotive im Vergleich zur Vorjahresperiode - auf Basis drastisch reduzierter Abrufe eines wesentlichen Kunden - deutlich reduziert, so Polytec. Zusätzlich seien im Laufe des zweiten Quartals die Herausforderungen bezüglich der Umstellung auf das neue WLTP-Prüfverfahren offensichtlich geworden. Aufgrund dieser ab September 2018 geltenden neuen Abgasnorm für Neuwagen, seien Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen auch in den kommenden Monaten nicht auszuschließen.

Auch die Rohstoffpreise, vor allem für Polyamid aber auch für Polypropylen und Harze, hätten sich in den letzten Monaten deutlich erhöht und den Konzernaufwand erheblich belastet. Die erhöhten Rohstoffpreise würden voraussichtlich auch das Konzernergebnis im zweiten Halbjahr belasten. (apa/red)