Übernahmepläne : Pharmakonzern Shire will trotz Widerstand Baxalta schlucken

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Mit dem Zukauf der unter anderem auf Mittel gegen Bluterkrankungen, Krebs und Immunleiden ausgerichteten Firma will Shire-Chef Flemming Ornskov einen weltweiten Spezialisten für Medikamente gegen seltene Krankheiten schaffen. "Wir glauben, der vorgeschlagene Zusammenschluss von Shire und Baxalta wäre für unsere beiden Unternehmen strategisch und finanziell attraktiv", sagte Ornskov. Die Übernahme will Shire komplett mit eigenen Aktien bezahlen. Das Angebot biete den Baxalta-Aktionären einen Aufschlag auf den Schlusskurs ihrer Aktie vom Montag von rund einem Drittel. Baxalta-Anteilseigner würden nach dem Zusammenschluss etwa 37 Prozent des neuen Konzerns halten. Ornskov rief das Baxalta-Management zu Verhandlungen über die Offerte auf.

Baxalta mit Sitz im US-Bundesstaat Illinois steht erst seit wenigen Wochen auf eigenen Füßen, nachdem die Firma vom US-Medizintechnikkonzern Baxter abgespalten wurde. Das Unternehmen kommt derzeit mit 16.000 Beschäftigten auf einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Dollar. Die geplante Übernahme reiht sich ein eine Kette von Zusammenschlüssen und Fusionen in der Pharmabranche, die von hohen Forschungskosten und dem Ablauf von Patenten angetrieben wird. So hatte Ende Juli der weltgrößte Generikahersteller Teva angekündigt, für 40,5 Milliarden Dollar die Nachahmermedikamente des kalifornischen Botox-Produzenten Allergan zu übernehmen.

Shire selbst hatte in den vergangenen Jahren immer wieder größere Zukäufe angestoßen. So schluckte der Konzern 2007 für 2,3 Milliarden Dollar die Firma New River Pharmaceuticals, 2013 war es Viropharma für 4,2 Milliarden Dollar und vor wenigen Monaten wurde der Rivale NPS Pharma für 5,2 Milliarden Dollar gekauft. Erst vor einigen Tagen hatte Shire zudem angekündigt, für rund 300 Millionen Dollar die auf Augenmedikamente spezialisierte Firma Foresight Biotherapeutics zu erwerben. (apa/Reuters)