Korruption : Petrobras mit Milliardenverlust wegen Korruptionsskandal

6,2 Milliarden Reais (1,9 Milliarden Euro) seien dabei beim Verlust im Zuge der Korruptionsaffäre entstanden. Daneben lasteten die niedrigen Öl- und Gaspreise sowie die gesunkene Nachfrage nach Petrochemie-Produkten auf der Bilanz. Petrobras hatte 2013 noch einen Gewinn von 23,6 Milliarden Reais (7,3 Milliarden Euro) erzielt.

Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) hatte sich geweigert, eine erste Fassung der Bilanz zu Jahresbeginn gutzuheißen, weil in dieser die durch illegale Zahlungen verursachten Verluste nicht korrekt verbucht worden waren.

Petrobras und andere Konzerne stehen seit Monaten im Fadenkreuz von Staatsanwaltschaft und Polizei. Es geht um Korruptionsvorwürfe in Milliardenhöhe, bei denen Firmen jahrelang im Gegenzug für Petrobras-Aufträge Schmiergelder gezahlt haben sollen, die zum Teil auch an Parteien flossen. Der Wert der Petrobras-Aktien war 2014 um 37 Prozent gefallen.

Verurteilung

Ein ehemaliger Einkaufsdirektor des brasilianischen Ölkonzerns Petrobras ist dabei bereits wegen Veruntreuung und Geldwäsche zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Paulo Costa erhielt ein reduziertes Strafmaß, weil er sich bereiterklärt hatte, als Zeuge in dem milliardenschweren Korruptionsskandal auszusagen. Costa und weitere fünf Angeklagte wurden schuldig befunden, bei dem Bau einer Raffinerie in Pernambuco einen unberechtigten Kostenanstieg von anfänglich 2,5 Milliarden Reais (750 Millionen Euro) auf über 20 Milliarden Reais (sechs Milliarden Euro) zur eigenen Bereicherung organisiert zu haben. (apa/dpa)