Hintergrund : Opel und GM: Eine lange und bewegte Geschichte

Opel gehört seit 1929 zu GM und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ihre Hochzeit erlebte die Marke mit dem Blitz als Logo in den 1950er und 1960er-Jahren mit Modellen wie dem Kapitän und Admiral. Damals war Opel eine hochprofitable Tochter von General Motors.

In den 1980er-Jahren begann der Abstieg, als Volkswagen aufholte und dem Rüsselsheimer Erzrivalen Marktanteile wegschnappte. Opel fiel wegen Qualitätsproblemen zurück. Danach versuchte GM vergeblich, die deutsche Traditionsmarke wieder auf Kurs zu bringen und tauschte mehrfach die Vorstandschefs aus.

Dies misslang jedoch, weil die Detroiter Mutter ihre Tochter wie einen Ableger behandelte und meist US-amerikanische Chefs an der Opel-Spitze standen. Viele Modelle verfehlten zudem den Geschmack der Autokäufer.

Als GM 2009 in der Krise steckte, suchten die Amerikaner schon einmal einen Käufer für Opel. Später ging man den Bund mit Peugeot ein. Von Plänen für eine breit angelegte Allianz verabschiedete man sich jedoch kurze Zeit später wieder. Beide Unternehmen arbeiten seither bei der Produktion von SUV und Minivans zusammen.

Als Anfang 2013 der frühere VW-Manager Karl-Thomas Neumann das Steuer in Rüsselsheim übernahm, keimte neue Hoffnung. GM investierte kräftig in neue Modelle und brachte mit dem Mokka einen kleinen Geländewagen auf den Markt.

Die GM-Tochter legte nach Meinung von Experten jedoch nicht schnell genug nach, um stärker vom Trend zu SUV zu profitieren.

Im vergangenen Jahr durchkreuzte zudem der Brexit die Aufholjagd und Opel verfehlte sein Ziel, erstmals seit 1999 schwarze Zahlen zu schreiben. Als einen Grund für den Verlust von 257 Mio. Euro nannte Firmenchef Neumann Währungsturbulenzen nach dem britischen Referendum für einen EU-Austritt. (reuters/apa/red)