Erdöl : OMV verlässt Bosnien

Der börsenotierte Mineralölkonzern OMV hat seine 28 Tankstellen in Bosnien-Herzegowina an die serbische Gazprom-Tochter NIS (Naftna Industrija Srbije) verkauft, teilte die OMV in einer Aussendung am Freitag mit. Auch das OMV-Büro in Sarajevo mit 22 Mitarbeitern wird übernommen. Damit ist die OMV in dem Balkanstaat nicht mehr vertreten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Den Marktanteil der 28 bosnischen Tankstellen schätzt die OMV auf 8 Prozent. Mit dieser Transaktion werde ein wichtiger Schritt zur "Optimierung des Raffinerien- und Marketing-Portfolios durch Veräußerungen von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Assets" abgeschlossen, so der zuständige OMV-Vorstand Manfred Leitner laut Aussendung. Zum Disinvestment aus dem Downstream-Geschäft zählt die OMV unter anderem den Ende November 2011 erfolgten Verkauf von 52 Prozent am zypriotischen Tankstellenbetreiber Kibris Türk Petrolleri Limited Sirketi sowie im Juli den Verkauf der Petrom LPG SA. Im NIS-Verwaltungsrat sitzt seit heuer Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer. Bereits im Dezember 2011 hatte die OMV angekündigt, sich aus Bosnien und Kroatien zurückzuziehen und die insgesamt 91 Tankstellen zu verkaufen. Zur Begründung hieß es damals, dass Kroatien und Bosnien "nicht optimal" an die OMV-Lieferkette angeschlossen seien. Einen Käufer für die kroatischen Tankstellen gibt es noch nicht. (APA)