Industriekonjunktur : Österreichs Industrie setzt ihren Höhenflug fort

Der Höhenflug der heimischen Industrie setzt sich weiter fort. Der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria ist im August auf 61,1 Punkte gestiegen - das ist der höchste Wert seit sechseinhalb Jahren. "Der aktuelle Industrieaufschwung hält bereits überdurchschnittlich lange an", so Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Das bringt auch Impulse für den Jobmarkt.

Betriebe weiten Produktion aus und stellen ein

In den ersten sieben Monaten stieg die Zahl der Beschäftigten in der Industrie um fast 3 Prozent oder 16.000 Stellen an - ein Trend, der weiter anhält. Laut Bank Austria handelt es sich aktuell um den zweitstärksten Beschäftigungsaufbau seit Umfragebeginn im Jahr 1998.

Aufgrund der starken Nachfrage sowohl im Inland als auch Ausland haben die Betriebe die Produktion weiter ausgeweitet. Im August meldeten der Investitionsgüterbereich, aber auch der Konsum- und Vorleistungsgüterbereich ein starkes Produktionsplus.

Kapazitätsengpässe der Lieferanten

Das Wachstum werde jedoch zunehmend von Kapazitätsengpässen der Lieferanten begrenzt, sagt Ökonom Walter Pudschedl. Die durchschnittlichen Lieferzeiten im Einkauf haben sich im August so stark verlängert wie noch nie in der 20-jährigen Umfragegeschichte.

Der aktuelle Einkaufsmanagerindex signalisiere ein Anhalten der schwungvollen Industriekonjunktur, heißt es. Die Ökonomen der Bank Austria erwarten ein Industriewachstum von zumindest 3,5 Prozent im Jahr 2017, nach nur 2 Prozent 2016. (apa/red)

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im August überraschend weiter aufgehellt und den besten Wert seit zehn Jahren erreicht. Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten misst, stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 111,9 Zähler, teilte die EU-Kommission mitteilt. Dies ist der höchste Stand seit Juli 2007.

Dienstleister und Industrie zeigten sich optimistischer, während sich die Zuversicht im Einzelhandel und am Bau verringerte. Die Stimmung der Verbraucher blieb weitgehend stabil.

Industrie optimistischer

Auch das von der EU-Kommission erhobene Geschäftsklima (BCI), das nur die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe misst, legte im August zu. Hier stieg der entsprechende Indikator um 0,05 Punkte auf 1,09 Punkte. Volkswirte hatten 1,05 Zähler erwartet, beim ESI waren 111,3 Punkte prognostiziert worden.

Die Daten untermauern, dass sich die Konjunktur in den 19 Euro-Ländern weiter erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal um 0,6 Prozent zu und hielt damit mit dem Wachstumstempo in den USA Schritt. Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's läuft es insbesondere in den großen Mitgliedsländern besser. Die Agentur hob ihre Prognose für das Wachstum in der Eurozone im laufenden und im kommenden Jahr um je 0,3 Punkte auf 2,1 und 1,9 Prozent an. (APA/dpa-AFX/Reuters/red)