Ergebnisse : Ölfeldausrüster SBO sollte "das Gröbste" hinter sich haben

Das Geschäftsjahr 2016 ist für den Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) kein gutes. Das hatte SBO-Chef Grohmann allerdings schon prognostiziert: "Ich habe schon zu Jahresbeginn gesagt, dass 2016 durchgehend ein sehr schwieriges, herausforderndes Jahr wird.“

Der Einbruch bei den Ergebniszahlen für drei Quartale war dabei stärker als von der APA befragte Analysten erwartet hatten. Der Umsatz ging gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 48,3 Prozent auf 133,1 Millionen zurück, unterm Strich steht ein Nettoverlust von 22,9 Millionen Euro (nach minus zwei Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte mit 7,2 Mio. Euro ins Minus - in den ersten drei Quartalen war es noch mit 55 Mio. Euro positiv gewesen. Das Ergebnis vor Steuern verschlechterte sich im Jahresabstand von 0,3 Mio. auf minus 36,2 Mio. Euro. "Wir haben eine sehr starke Cash-Position, sodass wir ganz gut aufgestellt sind, um sowohl diesen Down Cycle zu bewältigen als auch den nächsten Aufschwung zu finanzieren“, beruhigt Grohmann.

SBO hat die Investitionen gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 auf 9,4 Mio. Euro halbiert, sie weiter zurückzufahren sei kaum mehr möglich, so der SBO-Chef. "Bei den Erhaltungsinvestitionen brauchen wir im Schnitt so 15 Millionen pro Jahr." Auch beim Personal "sind die wichtigsten Dinge jetzt schon gemacht". Punktuelle Anpassungen seien nicht auszuschließen, "aber das Gröbste sollte da jetzt hinter uns liegen".

"Im härtesten und längsten Abschwung unserer Branche scheint die Bodenbildung erreicht zu sein", verweist Grohmann auf die Tatsache, dass der Auftragseingang zwar in drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf 116,5 Millionen Euro gesunken ist, aber im dritten Quartal besser war als in den beiden Vorquartalen. "Aber ich will es noch nicht interpretieren, es gibt halt doch von Quartal zu Quartal Schwankungen." Die Bodenbildung zeige sich aber auch im Rig Count (Anzahl der aktiven Bohrtürme), "der zumindest seit Mai leicht leicht anzieht - in Nordamerika, international noch nicht".

Der Auftragsstand lag am Ende des dritten Quartals 2016 bei 17,4 Millionen Euro, nach 40,2 Millionen Euro am 30. September 2015. "Momentan ist es schon so, dass wir auch von den Aufträgen leben, die im Quartal hereinkommen.

Wann der lang ersehnte Aufschwung kommt, werde sehr stark davon abhängen, ob die OPEC-Mitglieder am 30. November die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen. "In den Nicht-OPEC-Ländern geht die Produktion auf Grund der geringeren Investitionen der letzten Jahre bereits zurück." Auf der OPEC-Entscheidung aufbauend würden dann die großen Ölgesellschaften ihre Investitionspläne bekanntgeben, "und das wird dann eine Richtschnur sein, wie sich dann das nächste Jahr entwickelt". In den Ergebniszahlen der SBO wird sich das aber erst mit einiger Verzögerung niederschlagen. "Traditionell sind wir ein Spätzykliker, was Vorteile hat, wenn der Zyklus runtergeht, da geht es uns länger besser. Es dauert dann ein bisschen länger, bis es bei uns ankommt, das weiß der Markt aber."

"Wir gehen davon aus, dass bei einem Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut positioniert sind." (apa)

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