Zulieferer : Oberösterreichischer Zulieferer HTI beendet Geschäftsjahr tiefrot

Der seit dem Vorjahr mit finanziellen Problemen kämpfende Auto-und Luftfahrtzulieferer HTI High Tech Industries AG hat nach einer zweimonatigen Verzögerung Jahreszahlen für 2016 vorgelegt. Demnach gab es im Vorjahr einen konsolidierten Verlust von 18,9 Mio. Euro, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Abschreibungen nach Wertminderungen bei Konzernunternehmen hätten mit 7,2 Mio. Euro zu Buche geschlagen, einmalige Aufwendungen für die Restrukturierung des Unternehmens mit weiteren 2,4 Mio. Euro. Dazu kamen noch weitere rund 5 Mio. andere Abschreibungen.

Aktuell zum Unternehmen:

Finanzfirma sucht neue Eigentümer für oberösterreichischen Zulieferer HTI >>

Oberösterreichischer Autozulieferer HTI weiter unter Druck >>

Ende 2016 war das Eigenkapital des Unternehmens mit 13,2 Mio. Euro negativ, Ende April hat aber der Hauptgeldgeber Q Alloy eine Forderung in Höhe von 40 Mio. Euro in ein nachrangiges Darlehen ohne Rückzahlungsverpflichtung umgewandelt. Dadurch sei das Eigenkapital nun positiv, rechnerisch (pro Forma) ergebe sich damit eine Eigenkapitalquote von 28 Prozent im Konzern beziehungsweise 60 Prozent im Einzelabschluss der HTI High Tech Industries AG.

Da auch die Kreditkonditionen verbessert wurden, sinke der Zinsaufwand. Das werde gemeinsam mit einem geringeren Abschreibungsaufwand heuer zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung führen.

"Zur Unterstützung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung und Abfederung möglicher Marktrisiken" habe Q Alloy zusätzlich eine Finanzierungserklärung (Funding Letter) zu Gunsten der HTI High Tech Industries AG abgegeben.

Angesichts der wieder Fahrt aufnehmenden Wirtschaft und der "zahlreichen operativen Verbesserungsmaßnahmen sieht der Vorstand den Herausforderungen der kommenden Jahre positiv entgegen", heißt es in der Mitteilung.

Inzwischen halte die Finanzierungstreuhandgesellschaft High Tech Industries Investment GmbH 89 Prozent der Aktien der HTI AG. Sie halte diese in eigenem Namen aber wirtschaftlich zugunsten des Aktionärs MCP A und wahre dabei auch die Interessen des Financiers Q Alloy.

Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Umsatz von 102,2 Mio. Euro, angepasst von 120,7 Mio. Euro aus. Vor Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) gab es noch ein Plus von 1,8 Mio. Euro, danach fielen aber 7,9 Mio. Euro an Abschreibungen und 7,2 Mio. Euro an Wertminderungen an. (apa/red)