Standorte : Neues Halbleiterwerk: Bosch bestätigt Milliardeninvestition in Dresden

Der Autozulieferer Bosch baut ein neues Halbleiterwerk in Dresden. Die Investition in die neue Chipfabrik mit bis zu 700 Mitarbeitern belaufe sich auf rund eine Milliarde Euro, teilte Bosch mit. Es handle sich um die "größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte von Bosch", erklärte Unternehmenschef Volkmar Denner.

INDUSTRIEMAGAZIN.at hat bereits vergangene Woche berichtet: Bosch baut riesiges Halbleiterwerk in Dresden - größte Investition der Firmengeschichte >>

Deutschland will sich nach den Worten von Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig mit bis zu 200 Mio. Euro beteiligen, auch Sachsen hilft bei der Finanzierung. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen. "Ich gehe fest davon aus, dass das gelingen wird", sagte Machnig. Der Baubeginn soll spätestens Anfang 2018 erfolgen, der Produktionsstart ist für 2021 geplant.

Großes Potentiao an Fachkräften: Infineon produziert schon vor Ort

Der Bedarf an Chips beim weltgrößten Autozulieferer steigt mit dem wachsenden Bedarf an Technik für vernetzte Fahrzeuge oder Alltagsgegenstände. Bosch betreibt bereits eine Chipfabrik in Reutlingen und ist ein führender Sensorenhersteller.

Man habe sich für die sächsische Landeshauptstadt entschieden, weil es dort ein großes Potenzial an Fachkräften gebe. "Der Wirtschaftsstandort Dresden bietet uns für den Ausbau unserer Halbleiterkompetenz gute Voraussetzungen", sagte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheise.

Freude über den "Riesencoup" in Sachsen

"Uns ist ein Riesencoup gelungen", sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich nach dem Sieg in einem internationalen Standortwettbewerb. Der Freistaat Sachsen hat als "Silicon Saxony" viele Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen angelockt.

Hersteller, Dienstleister und Hochschulen sind im Verein "Silicon Saxony" zusammengeschlossen. Nach Tillichs Angaben beschäftigen die 320 Mitgliedsunternehmen rund 20.000 Mitarbeiter. Zu den größten Chipherstellern vor Ort gehören Infineon, Globalfoundries und die niederländische NXP. (reuters/apa/red)

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