Heinzel Group : „Neue Chancen in Übersee“

Wachstum im Packaging sowie Spezial- und Hygienebereich, Stagnation bei grafischen Papieren. Weil von einer baldigen Trendumkehr kaum die Rede sein kann, fällt das Resümee von Alfred Heinzel wenig euphorisch aus. „Die aktuelle Marktlage ist durchwachsen“, sagt der Austropapier-Präsident und CEO der Heinzel Group. Trotzdem sieht er einen Silberstreif am Horizont: „Aufgrund der Wechselkurse ergeben sich neue Marktchancen im Nicht-Euro- Bereich, sprich Übersee“, sagt Heinzel.

Absatz um zwei Prozent gesteigert

Die Papierindustrie konnte im ersten Halbjahr 2014 den Absatz um 2 Prozent steigern, beim Umsatz gab es aber ein Minus von 0,3 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Beim grafischen Papier wurde ein Produktionszuwachs von 3,3 Prozent verzeichnet, allerdings durch Vorverkäufe. Bei Verpackungspapier von 0,5 Prozent. Beim Spezialpapier ergab sich ein Minus von 0,5 Prozent.

Seit Sommer 2014 ist Heinzel Präsident von Austropapier, der Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie. Heinzel wurde Anfang Juni vom Austropapier-Vorstand zum Nachfolger von Wolfgang Pfarl gewählt, der sieben Jahre lang die österreichische Papierindustrie national und international vertreten hat. International hätten österreichische Papierindustrie-Unternehmer an Bedeutung gewonnen.

Nachdem der Konzern von Alfred Heinzel die Fabrik für Magazinpapiere in Laakirchen 2013 von der schwedischen SCA übernommen hatte, gab es im ersten Halbjahr zwei Akquisitionen in Deutschland. Cord Prinzhorn schloss den Kauf einer Wellpappepapier-Fabrik in Recklinghausen (Ruhrgebiet) ab, im Mai folgte die Einigung zwischen StoraEnso und Ahmad Porkar von Brigl&Bergmeister, den Feinpapier-Standort Uetersen (Holstein) zu übernehmen. Dieses Projekt wurde allerdings von der Wettbewerbsbehörde abgelehnt.

„Laufend neue Zukäufe“

„Es sind laufend Zukäufe in Bearbeitung“, erklärt Heinzel. Neben Laakirchen seien vor allem für die Europapier neue PaperlinX-Gesellschaften in der Slowakei, in Ungarn, Slowenien, Serbien und Kroatien akquiriert und integriert worden. In der Ukraine wurde eine neue Gesellschaft letztes Jahr gegründet, in Weißrussland beabsichtigt die Europapier eine neue Gesellschaft aufzubauen, erklärt Heinzel. Für 2014 gibt es nur vorläufige Zahlen: Der Nettoumsatz beträgt 1,5 Milliarden Euro, das EBITDA hat sich erhöht, während EBIT und der Nettogewinn durch höhere Abschreibungen ähnlich wie 2013 sind.