Exporte : Nachfrage aus Schwellenländern wird zum Risiko für die Industrie

Die Wachstumsschwäche in den Schwellenländern bedroht nach Ansicht des künftigen ifo-Chefs Clemens Fuest das Geschäftsmodell der deutschen Industrie. Die starke Exportorientierung der Unternehmen in Deutschland könne zum Problem werden, wenn die Nachfrage in wichtigen Abnehmerländern dauerhaft nachlasse.

Nachfrage in China und Russland als wichtiger Faktor

"Das ist ein ernstes Thema für die deutsche Industrie." Wenn "goldglänzende Limousinen" bei der Oberschicht in China oder Russland nicht mehr gefragt seien, habe das Auswirkungen auf die Hersteller in Deutschland, sagte Fuest bei einer Veranstaltung der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber in München.

Investitionsgüterhersteller können nicht einfach so umsatteln

Die Firmen könnten sich auch nicht ohne weiteres auf die veränderte Lage einstellen. "Ein Hersteller von Investitionsgütern kann ja nicht plötzlich Services für Flüchtlinge anbieten."

Fuest ist einer der renommiertesten Ökonomen in Deutschland. Er ist Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und wird im kommenden Jahr Nachfolger von Hans-Werner Sinn an der Spitze des Münchner ifo-Instituts. (dpa/apa/red)