Bauwirtschaft : Nach der Pleite von GLS: Baugewerkschaft setzt sich für Mitarbeiter ein

Nach der Anmeldung der Insolvenz durch die GLS Bau und Montage GmbH sowie deren Tochter RW Montage GmbH sucht die zuständige Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) nach Unterstützung für die davon betroffenen Mitarbeiter. Denn die Hälfte der rund 280 Beschäftigten wurde vorsorglich beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet.

Der Landesgeschäftsführer der GBH Oberösterreich, Harald Dietinger, stellte gegenüber der APA fest: "Eine Insolvenz ist immer schlecht, aber der blödeste Zeitpunkt dafür ist jetzt zu Winterbeginn. Das ist der Zeitpunkt, ab dem in der Baubrache ohnehin viele beginnen, stempeln zu gehen. Eine Vermittlung in eine andere Firma ist jetzt schwierig".

Dietinger sagte, er habe in einem Telefonat mit der GLS-Geschäftsführung das weitere Vorgehen besprochen. Demnach sollen möglichst rasch Betriebsversammlungen einberufen werden, um die Belegschaft beraten zu können.

Jetzt sollte vor allem die Anmeldung von offenen Gehaltsforderungen beim Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF) rasch erfolgen. Es gehe darum, dass die Firma weder das Novembergehalt noch das Weihnachtsgeld zahlen kann. "Wir bemühen uns, dass die Mitarbeiter ihr Geld noch vor Weihnachten bekommen", bekräftigte Dietinger im Gespräch mit der APA.

Erschwert werde dies dadurch, dass die Firma keinen Betriebsrat hat, was die Herstellung der Kontakte zu den Beschäftigten erleichtern würde. Auch für einen Sozialplan brauche es einen Betriebsrat.

Weiters gehe es um eine mögliche Umschulung von Gekündigten und damit verbundene Informationen über vorhandene Qualifikationen. Dietinger will sich um die Gründung eine Stiftung bemühen und sucht dazu Unterstützung vom Land Oberösterreich.

Der Gläubigerschutzverband AKV berichtete, dass der Linzer Rechtsanwalt Peter Shamiyeh mit einem Stellvertreter zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. Die Gläubigerversammlung, Prüfungs- sowie Berichtstagsatzung soll am 17. Jänner stattfinden. Die Sanierungsplantagsatzung wurde für den 3. März anberaumt. (APA/red)