Elektroautos : München und Stuttgart wollen ein "Batterienetzwerk Süddeutschland"

Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Bayern wollen bei der Entwicklung von Batteriezellen enger zusammenarbeiten. "Wir werden daher in beiden Ländern sowohl Forschungs- als auch Produktionsstandorte im Batteriebereich einrichten", erklärte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Meersburg am Bodensee.

"Dazu wollen wir, dass der Bund einen signifikanten Anteil seiner ausgelobten Fördermittel in Spitzenforschung in Bayern und Baden-Württemberg investiert", forderte er.

Nach dem Votum der deutschen Regierung für Münster als Standort für ein neues Batterieforschungszentrum fordern Bayern und Baden-Württemberg 200 Millionen Euro Forschungsgelder vom Bund. Damit wollen die beiden wirtschaftsstarken deutschen Länder ein eigenes Forschungsnetzwerk mit Standorten unter anderem in Ulm, Augsburg, Nördlingen und Karlsruhe aufbauen.

"Die Entscheidung des Bundes für einen Nicht-Automobilstandort (Münster, Anm.) , an dem Kapazitäten erst aufgebaut werden müssen, ist aus Sicht Baden-Württembergs und Bayerns schwer verständlich", erklärten Söder und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). In der Batteriefertigung seien "wissenschaftliche Exzellenz" und Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen - vom Rohstofflieferanten bis zum Recycling - im Süden konzentriert.

Die beiden Regierungen vereinbarten die Gründung eines "Batterienetzwerks Süddeutschland". Sie forderten den Bund auf, sich bei der Finanzierung von Forschungsprojekten insbesondere an den Standorten Ulm, Karlsruhe und Augsburg "substanziell" zu bewegen.

Die Batterien gelten als wertvollstes Bauteil von E-Autos. Die Zellen dafür importieren die Autobauer bisher vor allem aus Asien. Um die Wertschöpfung in Deutschland zu halten, hat die Bundesregierung Fördermittel in Milliardenhöhe ausgelobt, mit denen Zellfabriken auch hierzulande angesiedelt werden sollen. (afp/dpa/apa/red)