Motoren : Motorenbau: Volkswagen bekommt Großauftrag aus Russland

Das vom Konzernumbau bei Volkswagen stark betroffene VW-Motorenwerk Salzgitter hat sich einen Großauftrag des russischen Fahrzeugherstellers GAZ gesichert. Ab 2019 werden über eine Laufzeit von fünf Jahren rund 200.000 Dieselmotoren für leichte Nutzfahrzeuge produziert, teilte VW mit.

Das Werk steige verstärkt mit Serienaggregaten in das Geschäft mit externen Kunden ein, erklärte der zuständige VW-Vorstand Thomas Schmall. Die Partnerschaft mit GAZ mache den Standort wirtschaftlicher und sichere Beschäftigung. Mehr als 50 Arbeitsplätze blieben damit erhalten, ergänzte Betriebsratschef Andreas Blechner.

Werk hat Auslastungsprobleme

Der erwartete Rückgang von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und der Ausbau von Elektromobilität stellt das Motorenwerk vor Auslastungsprobleme. Im vergangenen Jahr hatte der Wolfsburger Konzern beschlossen, das Personal bei der Kernmarke Volkswagen an allen deutschen Standorten um ein Fünftel oder rund 23.000 Stellen bis 2020 zu reduzieren. Gleichzeitig sollen 9.000 neue Jobs in der Elektromobilität entstehen.

Das Motorenwerk hat derzeit rund 7.000 Beschäftigte einschließlich Leiharbeitnehmern und beliefert die Marken des Wolfsburger Konzerns. Nach früheren Aussagen von Betriebsratschef Blechner in der "Braunschweiger Zeitung" wird sich die Belegschaftsgröße künftig zwischen 5.000 und 6.000 Mitarbeitern einpendeln.

Die Komponentenfertigung soll wirtschaftlicher werden und so zu steigender Rentabilität von VW beitragen. Deshalb wird die Fertigung von speziellen Industriemotoren für Gabelstapler oder Blockheizkraftwerke eingestellt, wie eine VW-Sprecherin erklärte. (reuters/apa7red)