Elektroautos : Millionenbeteiligung von Hyundai am kroatischen Elektroautobauer Rimac

Autotest Hyundai Ioniq
© Florian Zangerl

Der südkoreanische Autokonzern Hyundai Motor Group investiert 80 Mio. Euro in eine strategische Partnerschaft mit der kroatischen Technologie- und Sportwagenfirma Rimac Automobili. Die zum Konzern gehörenden Autohersteller Hyundai Motor und Kia Motors werden mit Rimac bei der Entwicklung von Hochleistung-Elektrofahrzeugen kooperieren, berichten kroatische Medien.

Eckdaten zu Rimac

Rimac Automobili mit Sitz in Sveta Nedelja am Stadtrand von Zagreb wurde 2009 von Rimac, der damals 21 Jahre alt war, gegründet. Das Unternehmen beschäftigt 500 Mitarbeiter und produziert neben Elektrifizierungskomponenten auch komplette elektrobetriebene Sportwagen sowie über eine Tochterfirma auch E-Bikes.

Zuletzt hieß es, dass Porsche bei Rimac einsteige:

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Mit der strategischen Partnerschaft wolle die Hyundai Motor Group ihren Übergang zur E-Mobilität beschleunigen und sich als globaler Marktführer beim Vorantreiben dieses Wandels in der Industrie positionieren, hieß es in einer Aussendung laut Medien. In diesem Rahmen investiert Hyundai Motor 64 Mio. Euro und Kia Motors 16 Mio. Euro in das kroatische Unternehmen.

Rimac arbeitet auch mit AVL:

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Kroaten sollen an der Entwicklung von Elektromotoren und Wasserstoffmotoren mitarbeiten

Konkret sollen die drei Unternehmen bei der Entwicklung einer elektrischen Version von Hyundais Sportfahrzeug der N-Marke und eines leistungsstarken Elektroautos mit Brennstoffzellen-Antrieb zusammenarbeiten. Der Hyundai-Konzern, der bereits mehrere E-Fahrzeuge produziert, hat sich vorgenommen, bis 2025 insgesamt 44 umweltfreundliche Modelle auf den Markt zu bringen.

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Die Partnerschaftsvereinbarung wurde kürzlich zwischen Euisun Chung, Executive Vice Chairman der Hyundai Motor Group, und Mate Rimac, Gründer und CEO von Rimac Automobili, am Sitz der kroatischen Firma unterzeichnet. Rimac sieht in Hyundai einen starken Technologiepartner, betonte dessen CEO. Das Unternehmen erhofft sich durch die Kooperation, seine Position als Tier-1-Zulieferer von Elektrifizierungskomponenten für die Industrie zu verstärken. Rimac fertigt bereits komplexe High-End-Elektrifizierungssysteme für viele globale Automobilunternehmen an, jedoch im kleineren Volumen.

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Auch Chinesen sind mit 14 Prozent an Bord

Hyundai und Kia sind mit der Investition auch als Miteigentümer in das kroatische Unternehmen eingestiegen. Gründer Mate Rimac hält nunmehr 47,7 Prozent der Anteile, die chinesische Camel Group hat 14 Prozent, Hyundai 11 Prozent, Porsche 10 Prozent, Kia 2,7 Prozent und den Rest halten kleinere Investoren, berichtete die Tageszeitung "Jutarnji list" mit Bezug auf Angaben des Unternehmensgründers. (apa/red)