Maschinenbau : Maplan: Am Limit

Die Entscheidung ist fix: Der Elastomermaschinenhersteller Maplan bezieht – voraussichtlich noch Ende 2015 – einen neuen Fertigungsstandort in Kottingbrunn. Die Auswahl des neuen Grundstücks, auf dem CEO Wolfgang Meyer das neue Werk auf die grüne Wiese stellen will, ist bereits erfolgt: Die Niederösterreicher werden sich am alten Semperit­Reifentestgelände in der Nähe des Vöslauer Flugfelds ansiedeln. Platzmangel im alten Werk in Ternitz, Zores mit der Bausubstanz und der Wachstumskurs der Niederösterreicher bewogen die Geschäftsführung zu dem Schritt, wie Meyer dem INDUSTRIEMAGAZIN erzählt: „Wir wollen in den nächsten Jahren zweistellig wachsen und stoßen in Ternitz an unsere Kapazitätsgrenzen.“

„Zu eng, zu verwinkelt“

32 Millionen Euro Umsatz erzielten die Niederösterreicher im Vorjahr – CFO Leopold Heidegger sagt dazu: „2013 war kein gutes Jahr, durch Bereinigungseffekte sind rund drei Millionen weggefallen.“ Optimistischer sind die Prognosen fürs laufende Jahr, das Unternehmen liege 20 Prozent über dem Vorjahr. Auch für die nächsten Jahre nimmt sich die Führungsspitze mit zweistelligen Wachstumsraten einiges vor.

Ziele, die mit der derzeitigen kapazitativen Situation im Werk Ternitz nicht unter einen Hut zu bringen sind – so argumentiert jedenfalls die Geschäftsführung. Als „zu eng, zu verwinkelt“ bezeichnet CEO Meyer den Achtzigerjahre­Bau, in dem heuer insgesamt rund 200 Maschinen gefertigt werden sollen. „Von den Standardmaschinen laufen jede Menge weg“, meint ein Mitarbeiter, der auch bestätigt, das Werk sei „seit einiger Zeit wirklich ziemlich voll“. Probleme entstünden laut der Geschäftsführung auch beim Warenfluss. Eine Umsetzung moderner Logistikkonzepte wie etwa der Just­in­time­Anlieferung sei am Standort Ternitz „erschwert“.

Ein-­Standort-­Strategie

Dass durch den Kahlschlag beim Druckmaschinenhersteller KBA Möding in dessen Werk Ternitz bald Kapazitäten frei werden könnten, beobachtet auch die Maplan­Geschäftsführung aufmerksam. Von dort Mitarbeiter zu übernehmen, sei „eine Option“, sagt CEO Wolfgang Meyer. Am KBA­Standort selber sei man nicht interessiert. Man fährt eine Ein­Standort­Strategie. Meyer: „Ein Standort ist immer produktiver als zwei kleinere Standorte. Somit ist eine Trennung aus heutiger Sicht nicht sinnvoll.“ (red)