Maut : Kapsch und Strabag könnten deutlich von deutschen Mautplänen profitieren

Zwei österreichische Unternehmen spitzen laut einem Zeitungsbericht auf den Auftrag für das geplante deutsche Pkw-Mautsystem. Die börsennotierte Kapsch TrafficCom, die das heimische Lkw-Mautsystem errichtet hat, und die steirische Strabag-Tochter Efkon haben sich die Ausschreibungsunterlagen schon besorgt, berichtet der "Kurier".

Österreich will klagen - heimische Firmen wittern Aufträge

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat kürzlich die Ausschreibungen für die Einhebung und Kontrolle der umstrittenen Maut gestartet, gegen die Österreich beim EuGH klagen will.

Während dessen bringen sich österreichische Firmen in Deutschland schon in Stellung. Der Zuschlag soll im zweiten Quartal 2018 erfolgen, ab 2019/20 könnte die Maut effektiv starten.

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Alle Kennzeichen von Autos werden aufgezeichnet

"Das ist ein interessantes Projekt und wir schauen uns das an", so Efkon-Vertriebschef Bernhard Tzar gegenüber der Zeitung. Dabei gehe es um Kamerasysteme, die die Kennzeichen der Autos automatisch auslesen und mit einer Datenbank vergleichen, ob der erfasste Pkw über eine gültige elektronische Vignette verfügt oder nicht. Efkon hat bereits für die deutsche Lkw-Maut Kommunikationssysteme geliefert.

Und von Kapsch TrafficCom heißt es dem Bericht zufolge: "Deutschland ist und bleibt ein interessanter Markt für uns. Wir sichten jetzt die Unterlagen und schauen, welche technischen Anforderungen für uns passen."

Ausschreibung in zwei Teilen

Die Ausschreibung besteht aus zwei Teilen: Bis 13. Juli müssen die Teilnehmer ihr Interesse für die Errichtung und den Betrieb der 100 automatisierten Erfassungssysteme in Berlin deponieren, und bis 1. August für den zweiten Teil, die Kontrolle der Pkw-Maut.

Die Österreicher haben mächtige Konkurrenz. Dazu zählen der deutsche Lkw-Mautbetreiber Toll Collect, die italienische Europass-Autostrade sowie Anbieter aus Frankreich und Spanien. (apa/red)