​Luftfahrtindustrie : Japans erstes Passagierflugzeug geht in die Luft

Japans erster heimischer Passagier-Jet seit Jahrzehnten hat am Mittwoch seinen Jungfernflug absolviert. Für die Luftfahrtindustrie der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt stellt der zweimotorige Mitsubishi Regional Jet (MRJ) des Industriekonzerns Mitsubishi Heavy Industries einen Neubeginn dar.

"Made in Japan" kommt in der Luftfahrtindustrie kaum vor

Seit dem verlorenen Zweiten Weltkrieg und dem anschließenden vorübergehenden Verbot zum Bau eigener Flugzeuge gab es nur die Propellermaschine YS-11 als einziges Passagierflugzeug "made in Japan", dessen Fertigung im Jahre 1973 auslief. Seither beschränkte sich die japanische Luftfahrtindustrie auf die Rolle als Teilezulieferer für ausländische Hersteller wie Boeing und Airbus.

Womit Mitsubishi Heavy Industries punkten will

Vorteile des MRJ gegenüber der Konkurrenz sehen Experten in dem deutlich niedrigeren Treibstoffverbrauch und der hohen Sicherheit. Die Maschine ist 35 Meter lang und fasst 70 bis 90 Sitze.

Ob sich Mitsubishi Heavy auf dem Markt für solche Kleinflugzeuge erfolgreich durchsetzen kann, hängt nach Ansicht von Branchenexperten entscheidend von der ausländischen Nachfrage ab. Der Konzern hat bereits 407 Bestellungen aus dem In- und Ausland.

Auch China will mitfliegen

Erst vor wenigen Tagen hat auch China weltweit für Aufsehen mit der Präsentation des ersten eigenen Passagierflugzeugs gesorgt. Jahrzehntelang hat Peking versucht, der Übermacht von Airbus und Boeing etwas entgegen zu setzen - bisher völlig erfolglos. Auch jetzt scheinen die Chinesen sehr viel weiter vom echten Erfolg entfernt zu sein als die Japaner - bis ihr Flugzeug C919 abhebt, dürfte es noch dauern. Mehr dazu hier auf INDUSTRIEMAGAZIN.at. (dpa/apa/red)