Personalia : Insider: Finanzchefs von VW und Audi sollen Plätze tauschen

Großes Sesselrücken im Volkswagen-Konzern: Der Aufsichtsrat soll Insidern zufolge an diesem Freitag nicht nur den früheren BMW-Vorstand Markus Duesmann zum neuen Audi-Chef küren. Das Kontrollgremium solle zudem den Wechsel von VW-Marken-Finanzvorstand Arno Antlitz zur Tochter nach Ingolstadt beschließen, sagten drei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Mit Antlitz solle dem VW-Neuling Duesmann ein erfahrener Konzernmanager an die Seite gestellt werden. Im Gegenzug sei geplant, dass Audis Finanzvorstand Alexander Seitz die gleiche Funktion bei VW in Wolfsburg übernehme. Der Managertausch solle im nächsten Jahr vollzogen werden. Auch die "Süddeutsche Zeitung" hatte darüber berichtet. Weder VW noch Audi äußerten sich.

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Einer der Eingeweihten widersprach der Darstellung, Antlitz sei in Wolfsburg in Ungnade gefallen und müsse seinen Stuhl deshalb räumen. Der Finanzer habe sich große Verdienste bei VW erworben. Er sei wesentlich daran beteiligt, dass die Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns ihre Ertragskraft gesteigert habe. Dazu habe auch der mit dem Betriebsrat vereinbarte Zukunftspakt beigetragen, durch den die Kosten gesenkt wurden. Antlitz sei zwar gelegentlich anderer Meinung gewesen als Betriebschef Bernd Osterloh. Es sei aber nicht so, dass dieser bestimme, wo VW-Manager eingesetzt würden.

Auch weitere Vorstandsposten sind laut den Insidern betroffen: So soll VW-Beschaffungsvorstand Dirk Große-Loheide in die gleiche Funktion zu Audi wechseln. Für ihn soll der frühere BMW-Manager Murat Aksel nach Wolfsburg kommen.

Der Aufsichtsrat von Volkswagen kommt regelmäßig im November zusammen, um die Investitionen und die Auslastung der Werke für die nächsten Jahre zu beschließen. Die Zeitung berichtete, bei der sogenannten Planungsrunde des Konzerns dürfte zudem eine weitere Beschleunigung des Wechsels in die Elektromobilität verkündet werden. Dabei gehe es nicht um weitere Investitionen, es sollten allerdings geplante E-Auto-Modelle vorgezogen werden. (reuters/apa/red)

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