Chemische Industrie : Hoher Einfuhrzoll in China auf wichtige Chemikalie aus den USA

Die Spannungen im Handel zwischen den größten Wirtschaftsmächten der Welt, China und den USA, vergrößern sich.

Ab sofort müssen Firmen in China für den Import der Chemikalie Styrol aus den USA eine "Kaution" in Höhe von fünf bis 10,7 Prozent zahlen. Das Geld würde bei Verhängung eines Einfuhrzolls einbehalten. Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen, wird aber von Peking erwogen.

Zentraler Grundstoff für Kunststoffe

Styrol ist ein Grundstoff zur Herstellung von Kunststoffen wie Polystyrol, die vor allem für Verpackungen verwendet werden. China importierte im vergangenen Jahr Styrol im Wert von über vier Milliarden Dollar aus den USA.

Das Handelsministerium in Peking kündigte an, auch auf Styrol-Importe aus Südkorea und Taiwan könnten bald Zölle erhoben werden. China hatte im Juni eine Untersuchung über den Styrol-Import gestartet.

Retourkutsche auf den Kampf der USA gegen Dumpingimporte

Die Maßnahme trifft aber vor allem den Handel mit den USA. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Monat hohe Zölle auf den Import von Waschmaschinen und Solarpaneele verhängt, was neben Produzenten in Südkorea vor allem auch chinesische Hersteller trifft.

Im Visier der US-Regierung sind zudem Stahl, Aluminiumbleche oder Sperrholz. China wiederum begann vergangene Woche eine Untersuchung zum Import von Hirse aus den USA - und ein Sprecher des Handelsministeriums deutete auch Ermittlungen zum Import von Sojabohnen an. Sie sind das wichtigste US-Exportgut nach China, der Wert beträgt im Jahr rund 14 Mrd. Dollar (11,42 Mrd. Euro).

US-Präsident Trump hat sich wiederholt für einen Kurs der wirtschaftlichen Abschottung stark gemacht. Er verspricht, durch die Globalisierung verloren gegangene Industriejobs zurückzuholen. (afp/apa/red)