Windkraftindustrie : Harter Preiskampf zwischen Vestas und Siemens Gamesa

Die führenden Windkraft-Konzerne Vestas und Siemens Gamesa liefern sich einen erbitterten Wettbewerb um neue Aufträge. Die harte Konkurrenz in der Branche habe zusammen mit Wechselkurseffekten den Gewinn zu Beginn des Jahres belastet, räumte Vestas-Chef Anders Runevad ein.

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sank im ersten Quartal um 40 Prozent auf 126 Mio. Euro und blieb damit hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Gamesa schafft es gerade noch in die Gewinnzone

Die fusionierte spanische Siemens-Tochter Gamesa als Nummer zwei auf dem Weltmarkt erreichte im zweiten Quartal ihres Geschäftsjahres 2017/18 ein Ebit von 189 Mio. Euro, allerdings vor Integrations- und Restrukturierungskosten. Unter dem Strich schaffte es Siemens Gamesa mit 35 Mio. Euro gerade in die Gewinnzone. Das reichte aber, um die Verluste aus dem ersten Quartal auszugleichen.

Börsianer blicken skeptisch auf die Branche: Die Vestas-Aktie, die binnen Jahresfrist schon 30 Prozent eingebüßt hat, fiel um drei Prozent. Siemens Gamesa büßten 2,6 Prozent ein.

Hersteller rechnen mit deutlich steigender Nachfrage

Die Hersteller von Windrädern leiden unter der Kürzung von Subventionen in vielen Ländern von Europa bis Lateinamerika. Runevad setzt darauf, dass das langfristig zu geringeren Strom-Preisen und damit zu höherer Nachfrage führen wird.

Die Aufträge sprechen dafür: Siemens Gamesa erklärte, angesichts von Orders über 3 Mrd. Euro im zweiten Quartal sei das Erreichen des unteren Rands des Umsatzziels von 9,0 bis 9,6 Mrd. Euro 2017/18 bereits jetzt sicher. Dabei lagen die Umsätze von Jänner bis März mit 2,24 Mrd. Euro um 29 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch das Ziel einer operativen Umsatzrendite von 7 bis 8 Prozent gelte weite, erklärte Gamesa.

Auftragspolster in Milliardenhöhe

Vestas peilt für das Jahr 2018 einen Umsatz von 10 bis 11 Mrd. Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von 9 bis 11 Prozent an. Die Dänen nahmen im ersten Quartal Orders für Windkraft-Anlagen über 1,2 Mrd. Euro in die Bücher. (reuters/apa/red)