Fensterhersteller : Große Investition bei IFN: "Strategie gut aufgegangen"

Fenster Symbolbild
© Flughafen München

Die oberösterreichische IFN-Holding mit Sitz in Traun hat ihren Umsatz 2020 um 6,7 Prozent auf 653 (2019: 612) Mio. Euro gesteigert, das Ebit sogar um 41,9 Prozent auf 47,1 Mio. Euro. Heuer nimmt man 700 Mio. Euro Umsatz ins Visier, kündigte Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger in einer Pressekonferenz an. Bis 2025 sollen 250 Mio. Euro investiert werden, 130 Mio. bei Internorm, 80 Mio. bei Schlotterer und 40 Mio. in den anderen Unternehmen.

In einigen Bereichen habe es Rückgänge gegeben, in anderen, vor allem in Österreich und Deutschland, hingegen Wachstum. Die 2020 akquirierte dänische Skanva Group legte in ihrem ersten Jahr in der Holding um 26 Prozent auf 17 Mio. Euro Umsatz zu, erklärte Finanzvorstand Johann Habring. Mittlerweile gehören acht Firmen zur IFN.

Neben Fensterhersteller Internorm sind das Topic (Haustüren), GIG (Fassadenbau), Schlotterer (Sonnen- und Insektenschutz/alle Österreich), HSF (Fenstertechnik/Slowakei) und die nordischen Unternehmen Kastrup, Skaala und Skanva. Der Exportanteil liegt bei über 60 Prozent. 2020 kamen 206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, womit 3.956 beschäftigt waren. Details: IFN-Gruppe übernimmt 80 Prozent der dänischen Skanva Group >>

Zur Gruppe gehören inzwischen acht Firmen

"Die IFN-Strategie ist in den letzten 10, 15 Jahren gut aufgegangen", sagte Klinger. Die Zubehörproduktion mache mit rund 300 Mio. Euro gute 40 Prozent des Gesamtvolumens aus und man werde weiter in diese Branchen investieren. Heuer gehe von den 45 Mio. Euro der Hauptanteil in die Erweiterung und Modernisierung der Produktion bei Internorm, aber auch bei Schlotterer in Adnet (Tennengau) soll ein drittes Werk entstehen.

"Wir sehen den Bedarf an Sonnen- und Insektenschutz, es gibt genug Bewerber für Arbeitsplätze und ich bin zuversichtlich, dass die Regionalpolitik das positiv beurteilen wird", sagte Habring zu den noch ausständigen Genehmigungen für den Bau bei Schlotterer, wo heuer 80 Mitarbeiter eingestellt wurden. Man übererfülle die Auflagen und werde "auf jeden Fall investieren, hoffentlich in Österreich", so Klinger. Im Sommer herrsche fast schon ein "Zwang zur Kühlung", auch auf den nordischen Märkten. Deshalb wolle man das über den Sonnenschutz noch vermehrt angehen, denn nicht-natürliche Kühlung sei ein "extremer Energiefresser".

Warten auf Beihilfen vom Staat für private Sanierungen

Durch die Coronakrise kam man dank guten Krisenmanagements in allen Werken sowie einer nicht eingebrochenen Lieferkette gut. "Der europäische Markt blieb stabil", so Klinger, der betonte, dass man den Großteil in Europa einkaufe, Internorm und Schlotterer ausschließlich in Österreich produzieren. "Wir werden die Vorratslager stärker auffüllen und uns in der Online-Beratung verstärken", sah Habring Auswirkungen. Skanva arbeite ausschließlich mit Online-Angebot, das komme für die anderen Geschäftsfelder nicht infrage, wie wohl es den Kunden neue Wege zur IFN ermögliche.

Bei der Raumlufttechnik werde sich das Thema Corona noch weiter auswirken.

Kurzarbeit habe es nur bei Internorm in Sarleinsbach für zweieinhalb Monate, sonst maximal eine Woche gegeben. Für alle Angestellten wurden Homeoffice-Plätze geschaffen, von 150 auf 500 innerhalb eines Monats bei Internorm, wobei diese Arbeitsweise in Skandinavien ohnehin Usus sei.

Beim Thema Klimawandel und damit thermische Sanierung fordert Klinger erneut die Politik auf, in Schwung zu kommen und entbürokratisierte Förderungen über einen längeren Zeitraum anzubieten. Freilich sei auch Eigennutz dabei, doch am meisten profitiere der Staat, wenn er sich Strafzahlungen für nicht erreichte Klimaziele erspare. (apa/red)

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