Elektroindustrie : General Electric plant milliardenschweren Verkauf von Sparten

Der US-Industrieriese General Electric (GE) geht angesichts schwacher Gewinne und eines fallenden Börsenwerts auf Schrumpfkurs. Künftig solle sich GE auf die Geschäftsbereiche Luftfahrt, Energie und Gesundheitstechnik konzentrieren, kündigte der neue Konzernchef John Flannery an.

Seine Kriterien für das künftige Geschäft lauten: Es soll kleiner und einfacher werden, das Beste auf dem Markt bieten und wichtig für das moderne Leben sein.

Erzrivale von Siemens und ABB auf Schrumpfkurs

Der Konkurrent von Siemens und ABB bekräftigte den Plan, sich binnen ein bis zwei Jahren von Sparten oder Vermögenswerten im Umfang von 20 Mrd. Dollar (rund 17 Mrd. Euro) zu trennen. Auf dem Prüfstand stehen demnach das Zuggeschäft, der Bereich Industrielösungen, die Lichtsparte und zehn weitere Bereiche.

Eine "Option" sieht er zudem bei der Beteiligung des Konzerns am Ölfeld-Ausrüster Baker Hughes. Auch in der Führungsetage soll der Rotstift regieren: Der Verwaltungsrat soll von 18 auf 12 Mitglieder schrumpfen. Davon sollen nur 9 aus der bisherigen Besetzung des Gremiums stammen.

Seit Jahresbeginn ein Drittel des Börsenwerts verloren

Zudem kürzt GE zum zweiten Mal nach der großen Wirtschaftskrise in den Dreißigerjahren die vierteljährliche Dividende. Die Aktionäre müssen sich mit einer auf 48 Cent pro Jahr halbierten Ausschüttung begnügen. Dadurch bleibt Quartal für Quartal rund eine Milliarde Dollar mehr im Unternehmen. "Wir verstehen die Tragweite dieser Entscheidung für unsere Investoren", sagte Flannery, "und sie ist uns deshalb nicht leicht gefallen."

GE musste zuletzt in der Finanzkrise 2009 die Dividende kürzen. Anders als die Unternehmen im deutschen Aktienindex DAX schütten viele US-Firmen vierteljährlich Gewinne aus.

General Electric hat seit Ende 2016 ein Drittel seines Börsenwerts verloren. Der Aktie des 125 Jahre alten Unternehmens droht nun gar der Rauswurf aus dem Dow Jones. Damit würde Finanzgeschichte geschrieben: GE zählte zu den Gründungsmitgliedern des weltweit bekanntesten Aktienindex im Jahr 1896. (dpa/apa/red)