Fahrerlose Transportsysteme : Gassenheizer

Hillinger DS Automotion
© DS Automotion

Er jobbt seit 1999 bei DS Automotion, anfangs als Vertriebs- und Marketingprofi, später dann als Business Unit Manager. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) haben es ihm also unverkennbar angetan: Stehen stationäre Fördertechnik oder FTS beim Kunden zur Wahl, findet Wolfgang Hillinger, seit dem Vorjahr einer von zwei Geschäftsführern des oberösterreichischen Premiumherstellers, häufig die überzeugenderen Argumente für die mobilen Transportsysteme aus dem eigenen Haus.

Bis in die Neunziger waren sie hauptsächlich bei Automobilisten in der Taktmontage im Einsatz. Heute fahren sie überall dort, wo es die klassische Prozessautomatisierung gibt. Das spüren die Linzer wohltuend in ihren Auftragsbüchern. Im Vorjahr kratzten sie an der 50-Millionen-Euro- Umsatzmarke (2014: 24,7 Millionen Euro).

Mehr als 250 Fahrzeuge wurden abgesetzt. Das Ende der Fahnenstange ist damit wohl noch lange nicht erreicht. Eine im Vorjahr besiegelte Kooperation mit SSI Schäfer – der deutsche Intralogistikspezialist ist über die Welser SSISchäfer Systems Management GmbH nun zu 40 Prozent an den Linzern beteiligt – wird weitere Aufträge hereinspülen. Die Deutschen legen es unter anderem auf eine höhere Varianz bei Fahrzeugtypen an, ein kräftiger Schub kommt schon in den nächsten Monaten: 2019 bringen die Linzer gleich zwei neue Fahrzeuglösungen an den Start.

Neues fährt vor

Neuheit eins (OSCAR omni) erweitert das Segment der Unterfahr-Fahrzeuge. Flach wie eine Flunder (235 Millimeter) und vom Ladungsträger unabhängig, navigiert es konturbasiert ohne eigens installierte Landmarken per KBL-Technologie – aber auch mittels Magnetpunkten. Vor allem seine Flächenbeweglichkeit soll die Kunden überzeugen: „OSCAR omni beherrscht das Drehen im Stand sowie Diagonalfahrten und reduziert den Platzbedarf bei Kurvenfahrten und Lastwechselvorgängen“, heißt es im Vorfeld der Logistikmesse LogiMAT, bei der das Fahrzeug gelauncht wird.

Auf Neuheit zwei (AMADEUS) ist man mindestens genauso stolz. Bisher rüsteteDas Ende der Fahnenstange ist damit wohl noch lange nicht erreicht. Eine im Vorjahr besiegelte Kooperation mit SSI Schäfer – der deutsche Intralogistikspezialist ist über die Welser SSISchäfer Systems Management GmbH nun zu 40 Prozent an den Linzern beteiligt – wird weitere Aufträge hereinspülen. Die Deutschen legen es unter anderem auf eine höhere Varianz bei Fahrzeugtypen an, ein kräftiger Schub kommt schon in den nächsten Monaten: 2019 bringen die Linzer gleich zwei neue Fahrzeuglösungen an den Start. Neues fährt vor. Neuheit eins (OSCAR omni) erweitert das Segment der Unterfahr-Fahrzeuge.

Flach wie eine Flunder (235 Millimeter) und vom Ladungsträger unabhängig, navigiert es konturbasiert ohne eigens installierte Landmarken per KBL-Technologie – aber auch mittels Magnetpunkten. Vor allem seine Flächenbeweglichkeit soll die Kunden überzeugen: „OSCAR omni beherrscht das Drehen im Stand sowie Diagonalfahrten und reduziert den Platzbedarf bei Kurvenfahrten und Lastwechselvorgängen“, heißt es im Vorfeld der Logistikmesse LogiMAT, bei der das Fahrzeug gelauncht wird. Auf Neuheit zwei (AMADEUS) ist man mindestens genauso stolz. Bisher rüstete DS Automotion Serienfahrzeuge von Drittherstellern – etwa Still – zu autonom fahrenden Staplern um.

Jetzt werden die Linzer – 210 Mitarbeiter stark – selbst Serienfertiger für fahrerlose Stapler. Entwickelt und assembliert (inklusive Inbetriebnahme) in Linz, ist das Fahrzeug für ein langes und verschleißarmes Leben ausgelegt. Leasingfahrzeuge für Drei- oder Fünfjahresetappen seien häufig eine ausgezeichnete Wahl. „Jetzt aber wollen wir auch den klassischen Käufern neue Argumente an die Hand geben“, sagt Hillinger.

Intelligente Navigation

Nicht mehr viel gemeinsam mit den Systemen früherer Tage haben die fahrerlosen Transportsysteme bei der Navigation.

Da blieb kein Stein auf dem anderen. Folgten die Fahrzeuge in den Achtzigern und Neunzigern einer optischen Spur oder einem im Boden eingelegten Frequenzband, heißt „freie“ Navigation heute tatsächlich frei – einerlei, ob für das Verschippern von Teilen Just-in- Time an den Montagearbeitsplatz oder die Lagerbeschickung. Die räumliche Erfassung der Umgebung per rotierendem Laser – man spricht von konturbasierter Navigation – macht die flexible Gestaltung der Kurse möglich.

„Es braucht in vielen Fällen keine zusätzlichen Reflektoren oder Magnete zur Spurführung mehr“, sagt Wolfgang Hillinger. Bleibt die Frage, wie viel dezentrale Intelligenz die Fahrzeuge als Flottenschwarm einmal entwickeln sollen.

Hillinger: „In einzelnen Zonen kann es schon Sinn machen, wenn sich Fahrzeuge in Zukunft einmal untereinander abstimmen.“ So bald wird aus der sehr geordneten Intralogistik aber nicht die total chaotische Fabrik werden. „Es gilt, erst die Gefahr von Durchsatzverlusten zu bannen“, meint Hillinger.