Transportwirtschaft : Fahrermangel und immer weniger Österreicher bei heimischen Frächtern

In den Lastwagen österreichischer Frächter sitzen immer seltener österreichische Staatsbürger. Auch die Anmeldung der Fahrzeuge wandert immer stärker aus der Alpenrepublik heraus.

So war 2009 war jeder dritte österreichische Fernverkehr-Lkw ausgeflaggt, das heißt im Ausland angemeldet. Mittlerweile ist es bereits mehr als jeder zweite schwere Lastwagen.

Österreichische Frächter haben auch zunehmend mit dem Problem zu kämpfen, dass immer wenigern Menschen als Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Grund dafür sind nicht nur die Gehälter, die offenbar nicht attraktiv genug sind, damit sich ausreichend Kandidaten für eine Stelle bewerben - sondern auch der stetig zunehmende Fahrermangel.

Befeuert haben die Diskussion zuletzt Aussagen, wonach wegen der zukünftigen Roboterlastwagen das Ende des Lkw-Fahrers nur eine Frage der Zeit sei. Als Reaktion darauf wollen die Frächter jetzt mehr Frauen und Ältere als Fahrer gewinnen.

Noch härter trifft die Branche die Regelung, dass erst mit 21 Jahren ein Lkw über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht kommerziell gefahren werden darf. Dadurch könnten Interessierte nicht mehr direkt nach der Lehre - bevorzugt einer Mechanikerlehre - auf den Fahrersitz wechseln.

Derzeit liegt das Einstiegsgehalt bei 1.541 Euro, dazu kämen noch Diäten - und zusehends auch "Zuckerl" wie etwa eine teilweise Übernahme der Führerscheinkosten, so Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer.

Die Diskussion zur Wegekosten-Richtlinie wird von den Vertretern der Branche begrüßt. Bei der bisherigen Debatte über die Richtlinie komme jedoch die Auseinandersetzung mit drohenden Belastungen zu kurz, glaubt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ.

Der Interessensverband hat in diesem Zusammenhang auch seine Forderung nach einer EU-weit möglichst einheitlichen Rahmenbedingungen im Bereich Maut wiederholt.

"Nachteile für den Wirtschaftsverkehr in bestimmten Regionen und konkret bestehende Wettbewerbsnachteile für die österreichischen Unternehmen würden sich durch eine weitere Novelle der EU-Wegekosten-Richtlinie weiter verschärfen".

(red/apa)