Interview : "Expandieren nicht um des Expansions willen"

AVL Ditest konnte seinen Umsatz um 50 Prozent steigen, und vor allem in China wachsen. Das Unternehmen steckt dabei 20 Prozent wieder in Forschung und Entwicklung - das sei das "Kerncredo" des Unternehmens, erzählt Gerald Lackner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei AVL Ditest. Ein Gespräch.

Planen Sie ob der guten Erfolge in den nächsten Jahren eine neue Niederlassung?

Gerald Lackner: Momentan ist diesbezüglich nichts in Planung.

Wie sieht es etwa mit dem US-Markt aus, und wie entwickelt sich der chinesische Markt für Ihr Unternehmen? Wird dieser wachsen, wird es dort mittelfristig mehr Mitarbeiter geben?

Lackner: Diese Märkte muss man trennen. In China sind wir mit einem Joint Venture mit 70 Prozent vertreten, und es läuft sehr gut. Wir bedienen dort den lokalen Markt und hier eher das obere Ende des Marktes. Das Massensegment kann man in China nicht bedienen, das machen lokale Anbieter. Und vor allem die Messtechnik und die Hochvolt-Messtechnik hat uns einen Umsatzschub beschert. Von diesen Geräten sind viele nach China gegangen, und zwar über die Fahrzeughersteller, die unsere Kunden sind und in China expandieren.

In den USA ist es ähnlich, dort geht über die Fahrzeughersteller auch sehr viel hin – aber nach China noch mehr.

Wird es deshalb in China auch mehr Mitarbeiter geben?

Lackner: Unser Mitarbeiter-Stand ist im Vergleich zum Umsatz erstaunlich wenig gewachsen. Seit vielen Jahren haben wir um die 200 Mitarbeiter, jetzt sind es 200 plus. Es wird also kein dramatisches Mitarbeiter-Wachstum sein, ein paar tolle Ingenieure und Entwickler, es ist aber nicht geplant, dass wir hundert Leute einstellen. Wir wollen vorsichtiges organisches Wachstum, sind aber natürlich immer auf der Suche nach großen Talenten.

Sind durch die weiteren Investitionen in Forschung und Entwicklung auch weitere Geschäftsfelder möglich - so wie das neue Geschäftsfeld Klimaservice?

Lackner: Das ist immer möglich, viel mehr kann ich dazu aber nicht sagen. Wir geben für Forschung und Entwicklung viel aus, das ist einfach das Rückgrat des stabilen Geschäfts. Es ist das um und auf – wir sind seit 16 Jahren im Geschäft und haben in all den 16 Jahren kein einziges Jahr Verluste geschrieben. Auch in der Krise haben wir schöne Geschäftserfolge verbucht. Dafür waren Forschung und Entwicklung die Hauptgründe - ständig zu innovieren, ständig vorausdenken, auf dieser Basis kann man viel abfangen. Das gehört zum Kerncredo des Unternehmens. Wir machen aber nicht Expansion um des Expansions willen. Ich will nicht Geld in irgendeine Innovation pulvern, wir überlegen strategisch sehr genau, es gibt einen sorgfältigen Strategieprozess wo wir schauen ob das passt und sinnvoll ist. Wenn das total überlegt ist dann machen wir in den Schritt in solches Geschäftsfeld. Wir haben immer am Radar ob es sinnvoll ist uns organisch zu erweitern. Momentan sind wir sehr damit beschäftigt, diese Erweiterung mit dem Klimaservice entsprechend in die Gänge zu bringen. Hier steckt noch noch viel Arbeit, wir müssen den Markt aufbauen und Anteile gewinnen und so weiter. wir überlegen uns also sehr genau, wann wir expandieren, und ob es strategisch passt.