Energiedienstleister : EVN-Kapitalerhöhung soll noch heuer über die Bühne gehen

Im Jänner hatte die Hauptversammlung schon grundsätzlich grünes Licht für eine Kapitalerhöhung gegeben. Voraussetzung für die Umsetzung der Kapitalerhöhung seien nun noch die Genehmigung durch die zuständigen Organe der EVN sowie eine "in Abhängigkeit der zu identifizierenden Angebotsstruktur gegebenenfalls notwendige Billigung eines Prospekts durch die zuständige Finanzmarktaufsichtsbehörde" sowie ein "akzeptables Kapitalmarktumfeld" heißt es in der Aussendung. Rückblick Bei einer Kapitalerhöhung um zehn Prozent, dürfte die EVN bis zu 16.352.582 Aktien ausgeben. Zum Schlusskurs von gestern Mittwoch (12,36 Euro) entspricht das einem Wert von 202 Mio. Euro. Gesetzlich festgeschrieben ist, dass das Land Niederösterreich nicht unter 51 Prozent des Grundkapitals fallen darf. Offen ist das Verhalten des zweitgrößten EVN-Aktionärs Energie Baden-Württemberg (EnBW), der 37 Prozent an der EVN hält. EVN-Chef Burghard Hofer hat noch Ende Mai bei der Präsentation der Halbjahreszahlen klargemacht, dass er damit rechne, dass EnBW "noch heuer" aus der EVN aussteigen werde. Da ein strategischer Investor derzeit nicht erkennbar sei, sei der Verkauf über die Börse wahrscheinlich. Man sei bereit, der EnBW mit der nötigen Erstellung eines Prospekts zu helfen, so Hofer damals. EnBW-Einfluss EnBW-Chef Hans-Peter Villis sagte seinerseits im Februar bei der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens, der Konzern wolle das EVN-Aktienpaket über die Börse verkaufen. Die für die EVN vorgesehene Rolle als Vorreiter im Osteuropageschäft habe die türkische Borusan übernommen, mit der sich die EnBW 2009 verbündet hat. "Wir müssen jede Minderheitsbeteiligung auf den Prüfstand stellen", so Villis im Februar. Da Niederösterreich - die NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH - jedenfalls die Mehrheit behalten muss, hat EnBW auch keine Chance auf einen kontrollierenden Einfluss bei der EVN. (APA/red)