Energieversorger : EVN denkt an Umwelt-Partner

Um in dem Bereich alle Wachstumschancen nutzen zu können, "wäre ein Partner, der auch einen Teil der Finanzierung übernimmt, das Richtige", sagte EVN-Chef Peter Layr im "WirtschaftsBlatt" (Montagausgabe). "Bei den Renditen wird es nicht schwer sein, einen zu finden. Unsere Umweltgesellschaften haben einen sehr guten Ruf am Markt. Im Herbst werden wir uns das ansehen."Auf die Frage nach einer eventuellen Anleihe sagte Layr im "WirtschaftsBlatt"-Interview, der Wachstumspfad im Umweltbereich sei derzeit so eingestellt, dass er im Wesentlichen über die Unternehmensfinanzierung laufen könne. Nun komme der Punkt über die weitere Finanzierung zu entscheiden, wenn man alle Wachstumschancen nutzen möchte. Im Herbst werde man sich auch ansehen, ob Drittmittel in Anspruch genommen werden und wenn, in welcher Form.Verkauf "kein Thema"Ein Verkauf der Sparte sei für die EVN kein Thema: "Dazu blüht das Geschäft zu gut. Wir denken langfristig und behalten das Geschäft."Zum Thema Strompreisanstieg durch die Energiewende sagte Layr: "Solange die Strompreise innerhalb der Inflationsrate ansteigen, werden es die Kunden akzeptieren. Dass die Preise durch die Decke schießen, ist nicht absehbar." Österreich habe schon jetzt 70 Prozent Wasserkraft und müsse daher nicht so stark ausbauen wie Deutschland. Das Fördervolumen für Ökostrom sei in Österreich mit 45 Euro pro Jahr und Haushalt relativ gering, in Deutschland zahlten die Konsumenten das Dreifache.Kritik am RegulatorDer Regulierungsbehörde E-Control wirft Layr vor, dass sie im Endeffekt Planwirtschaft betreibe, "um die Preise durch die Hintertür zu regulieren", auch im freien Energiepreis-Segment. "Wir sehen in letzter Zeit aber immer mehr Tendenzen, direkt in den Markt einzugreifen." Die E-Control agiere so, "wie es ihr gerade passt." Wo es um das regulierte Netzgeschäft gehe, mache sie ihre Aufgabe sehr gut. Über die Eingriffe im Stromhandel sei die Branche nicht glücklich. Die E-Control könne im freien Strommarkt detaillierte Berechnungen einsehen, davon profitiere auch die Konkurrenz. "Solche Maßnahmen können ja nur bedeuten, dass der Regulator eine Preisregulierung will." (APA)