Österreich : Ermittlungen gegen Baukonzerne: Schaden wohl geringer als gedacht

Die Ermittlungen rund um mutmaßliche Preisabsprachen von Baufirmen bei öffentlichen Aufträgen haben am Freitag angedauert. Der Schaden soll indes aber kleiner sein als bisher kolportiert. Es soll um Aufträge im Gesamtwert von 100 Mio. Euro gehen und nicht um eine Schadenssumme in dieser Höhe, so mehrere Eingeweihte gegenüber der APA.

Indes sollen Unterlagen eines ehemaligen Mitarbeiters der Kärntner Firma Kostmann die Ermittlungen begründen, so Berichte im "Standard" und "Kurier". "Der Tatverdacht begründet sich im Wesentlichen auf die Auswertung von in einem roten Aktenordner enthaltenen Aufzeichnungen eines Prokuristen der Kostmann GmbH", zitiert der "Kurier" aus Akten.

Strabag-Großaktionär Haselsteiner "völlig überrascht"

"Aufgrund dieser Angaben ist davon auszugehen, dass es bei sämtlichen im Aktenordner angeführten Bauvorhaben mit den dort angeführten Unternehmen zu wettbewerbsbeschränkenden Absprachen kam", heißt es demnach weiters in der Auswertung von Ermittlern.

Das Unternehmen Kostmann mit Sitz in St. Andrä im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg) will laut "Kurier" mit den Behörden kooperieren. Das haben auch alle anderen bisher bekannt gewordenen Firmen - unter anderem Strabag, Porr, Swietelsky - beteuert.

Strabag-Großaktionär Hans Peter Haselsteiner zeigt sich laut "Standard" von den Vorkommnissen "völlig überrascht". Es gebe beim österreichischen Branchenprimus einen "strengen Ehrenkodex, der solche Absprachen untersagt". Sollte jemand dagegen verstoßen haben, werde es strenge Konsequenzen geben.

Auch die "Kronen Zeitung" berichtet von einem Branchengerücht, wonach Hinweise aus dem Umfeld von Kostmann eine Rolle im Bauskandal spielen. (apa/red)