Ring International : Entspannung bei Helios nach Übernahme aus Wien

Der drohende Streik beim slowenischen Farben-und Lackhersteller Helios, der im vergangenen Herbst von der österreichischen Ring International Holding AG (RIH) übernommen wurde, ist abgewendet. Der Helios-Vorstand und die Gewerkschaft hätten sich auf eine Lösung geeinigt, die eine Fortsetzung des sozialen Dialogs im Unternehmen ermögliche, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung.

"Für die Lösung der aufgetretenen Situation mussten sowohl die Gewerkschaft als auch der Vorstand etwas nachgeben", hieß es aus Helios. Weitere Details über die Vereinbarung wurden nicht enthüllt. Die Bedingungen für die Fortsetzung der Gespräche seien durch die Einstellung des Kündigungsverfahrens für die Betriebsratsvorsitzende geschaffen worden, teilten die beiden Seiten mit.

Die geplante Kündigung der Betriebsrätin hatte zur Eskalation der Auseinandersetzung zwischen der Unternehmensführung und den Arbeitnehmern geführt. Die Gewerkschaft interpretierte die Kündigung als Angriff auf eine kritische Arbeitnehmervertreterin, die öffentlich vor Lohnkürzungen und Stellenabbau gewarnt hatte, und drohte damit, notfalls auch mit einem Streik gegen diese Kündigung zu kämpfen.

Im Gegenzug hatte Helios erklärt, dass die Kündigung nichts mit ihrer Funktion als Arbeitnehmervertreterin zu tun hätte. Das Kündigungsverfahren sei eingeleitet worden, um zu prüfen, ob sie ihre Verpflichtungen als Mitarbeiterin wahrgenommen habe, hatte Helios-Aufsichtsratschef Gerald Martens gesagt. Die ausführliche Meldung dazu finden Sie hier.

Konflikt hat sich diese Woche zugespitzt

Noch während dieser Woche schien sich die Lage bei Helios zuzuspitzen. Der größte slowenische Gewerkschaftsbund ZSSS, zu dem auch die Helios-Gewerkschaft gehört, stellte den Dialog mit dem Vorstand ein und wiederholte seine Streikdrohung für den Fall, das es bei der Kündigung der Betriebsrätin bleiben sollte.

Der Helios-Vorstand erwiderte, dass der Dialog im Haus trotzdem kontinuierlich weiterlaufe. "Es ist realistisch zu erwarten, dass die Gespräche über den neuen Kollektivvertrag bald zu Ende geführt werden können, obwohl es politischen und öffentlichen Druck gibt, der sie behindert", so Helios-Chef Ales Klavzar.

Unterdessen geht die Übernahme von Helios durch Ring weiter. Bei der Aktionärsversammlung am 7. August steht die Entscheidung über ein Squeeze-out-Verfahren für die verbliebenen Kleinaktionäre an. Ring hält über ihre Tochter Remho Beteiligungs GmbH derzeit 99,51 Prozent der Anteile an Helios. Nachdem die Kleinaktionäre hinausgedrängt werden, ist ein Rückzug von der Laibacher Börse geplant. Auch das soll bei der Hauptversammlung beschlossen werden. (apa/pm)