Presssprecher-Ranking : Die besten Pressesprecher 2011

PS-Ranking 2011
© Waldner

Die Herren pflegen ein sportliches Verhältnis. „So schnell gewinnt ihr die Pressesprecher-Umfrage nicht mehr“, zog Martin Hehemann, 47, seinen früheren Bank Austria-Kollegen Peter Thier – heute neben Michael Mauritz Sprecher der Erste Bank – im Vorjahr genüsslich auf. „Im Überschwang der Gefühle“, wie Hehemann, seit Mitte 2009 Leiter der Unternehmenskommunikation der Austrian Airlines, heute lachend zugibt. Denn 2010 war die Brust breit: Er und Kollegin Patricia Strampfer wurden grade für ihre gute Pressearbeit bei der AUA mit einem Platz ganz oben am Stockerl belohnt. Dann kam die Vulkanasche, ein Atom-Unglück in Japan. „Da beschlichen uns Zweifel, dass es heuer wieder so gut läuft“, erzählt Hehemann, „Jolly Joker“ des AUA-Presseteams. Seine Kollegin bestätigt: Das Beziehungsmanagement „war auf eine harte Probe gestellt“. Die Sorge der beiden war jedoch – das zeigen die diesjährigen Umfrageergebnisse – völlig unbegründet. „Kompetent, umfassend informiert, professionell“ – so beschreibt ein Journalist die Arbeit der AUA-Presseabteilung im Kommentarfeld der Umfrage. Hehemann habe die Pressearbeit auf ein „sehr professionelles Niveau“ gehoben – „kein Vergleich zu früher“, meint ein anderer. 70 Journalisten stimmten ab. Damit landeten die beiden bei der diesjährigen Pressesprecher-Rangreihung nicht bloß im Spitzenfeld – sondern neuerlich ganz oben. Mit hauchdünnem Rückstand hinter dem Duo liegt Rupert Haberson, „Vollprofi und alter Fuchs“ der Wirtschaftskammer Österreich. Seine professionelle Arbeitsweise katapultierte ihn schon im Vorjahr unter die besten zehn (2009: Rang 18), heuer machte Haberson erneut einen Satz nach oben. „Er hat den Laden fest im Griff“, urteilten mehrere befragte Wirtschaftsjournalisten unabhängig voneinander. Rang Drei verteidigte das Erste Bank-Gespann Michael Mauritz und Peter Thier, die sich „zu Schwergewichten im Bankensektor entwickelt haben“,formuliert es ein Kollege. Und: Die Kommunikatoren „funktionieren im Team“, würden bei jeder Aufgabe „über sich hinauswachsen“. In Kooperation mit DER ÖSTERREICHISCHE JOURNALIST wurden auch heuer 220 Kollegen aus Tagesmedien, Zeitschriften, Onlineportalen und Magazinen kontaktiert – 70 haben nach dem umgekehrten Schulnotenprinzip folgende Fragen beantwortet: Was halten Sie vom Informationsniveau, der aktiven Pressearbeit, der passiven Pressearbeit (Rückrufzuverlässigkeit) und den journalistischen Fähigkeiten dieses Pressesprechers? Die Gesamtnote – das Kriterium für das Ranking – ergibt sich letztlich aus den ungerundeten, gleich gewichteten Teilwertungen aller vier Kategorien. Industriesprecher auf dem Vormarsch. Eine handfeste Überraschung ist, dass es gleich acht(!) der besten zehn Pressesprecher(-teams) des Vorjahrs erneut in die Top Ten geschafft haben. Die RZB hat sich so etwa – ähnlich der Erste Bank – ganz vorne festgesetzt (Rang Sieben). Deutlich abgerutscht gegenüber dem Vorjahr (Rang 5) ist das Henkel CEE-Duo Michael Sgiarovello und Sabine Schauer. Mit Rang 30 liegt es aber immer noch knapp im obersten Drittel. Beate Mc Ginn vom Verbund Konzern konnte sich nach Vorjahresrang Sechs (2009: Rang 2) ebenfalls nicht halten – Platz 18. Eine Frohbotschaft gibt es indes für Pressesprecher jener Betriebe, die Industrie-Investitionsgüter erzeugen. Deren Krisen-PR wurde im Vorjahr erstmals wieder durch optimistischere Töne ersetzt. Die Industrie-Sprecher sind im Vormarsch – bestes Beispiel ist die voestalpine. Gerhard Kürner und Nick Donig schoben sich sogar auf Rang Acht vor (Vorjahresrang: 23). Dass Sprecher Nick Donig den Stahlkocher schon wieder in Richtung Hypo Alpe Adria verlässt, sei aber „bedauerlich“ meint ein Journalist. Auch Elke Koch von RHI machte drei Plätze gut (Rang 13). Gleiches gilt für Palfinger-Kommunikator Hannes Roither – er schob sich auf Rang 16 vor. Ein Journalist: „Er hat den Betrieb gut durch die Krise kommuniziert“. Alle Details des Pressesprecher-Rankings finden Sie hier. Seite 2: Die Spitzenverkäufer.

„Die machen das schon gut, die beiden“, beschreibt ein Journalist die Arbeit des AUA-Pressesprecher-Duos Martin Hehemann, 47, und Patricia Strampfer, 38. Selber sind die beiden Gewinner des diesjährigen Pressesprecher-Rankings trotz des vielen Lobes kritikfähig – „mit 47 Jahren lerne ich noch jeden Tag verdammt viel“, sagt Hehemann schnörkellos. Eine große Befriedigung sei das. Als „ausgepuffter Krisenmanager“ habe er sich schon gesehen, erzählt er. Um dann doch festzustellen, dass man immer wieder „auf die Nase fallen kann“. „Unsere Branche spielt sich rund um den Globus ab“ – die ständige Bewegung findet AUA-Kollegin Patricia Strampfer extrem fesselnd. Auf eintausend Aussendungen und einhundert Pressekonferenzen schafft es indessen die Wirtschaftskammer Österreich jedes Jahr. Rupert Haberson, 54, werkt seit 1993 in der Presseabteilung der Kammer. Seit 2011 leitet er sie. Davor war er lange Jahre Journalist im Wirtschafts- und Innenpolitikressort des Kurier. Der Seitenwechsel fiel ihm nach eigener Aussage nicht „allzu schwer“. Das Angebot der Kammer war gut und er arbeite gern hier. „Die Chance, mit ehemaligen Kollegen der Journalistenschaft weiter zusammenzuarbeiten, schätze ich sehr“, sagt der, der die Kammer laut Journalisten „gut im Griff“ hat. Auch die Pressesprecher der Erste Bank, Michael Mauritz und Peter Thier, haben eine journalistische Vergangenheit. Sie kennen die Mühen, „leere Seiten füllen zu müssen“, erzählt Thier, seit 2007 bei der Erste Bank. „Jounalisten dabei zu helfen, „treibt uns an“, sagt er. Die besten Pressesprecher des Landes finden Sie hier.