Wirtschaftspolitik : Deutsche Industrie: Chinas Kommunisten mischen sich massiv ein

Die Kommunistische Partei Chinas versucht sich nach Darstellung deutscher Firmen immer stärker in deren Unternehmenspolitik einzumischen. "Mit Sorge betrachten wir den zunehmenden Einfluss der Partei auf Geschäftsentscheidungen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, dem "Handelsblatt".

Seit Amtsantritt von Staats- und Parteichef Xi Jinping vor fünf Jahren habe die Partei ihre Macht ausgeweitet. Und diese Veränderungen hätten zunehmend auch Auswirkungen auf deutsche Firmen in China. "Es muss den internationalen Investoren vorbehalten bleiben, das letzte Wort über Geschäfts- und Investitionsentscheidungen zu haben - nicht der Partei", forderte Kempf.

Auch beim Zentralverband der europäischen Wirtschaft in China zeigte man sich nach Angaben des Blattes besorgt. Parteifunktionäre hätten bei mehreren europäisch-chinesischen Unternehmen auf ein Mitspracherecht bei allen wichtigen Geschäftsentscheidungen gedrängt.

Chinesisches Recht schreibt dem "Handelsblatt" zufolge bei großen internationalen Firmen die Einrichtung sogenannter Parteizellen vor. Laut den Gesetzen dürften die Funktionäre jedoch allenfalls beratende Tätigkeiten ausüben. Doch immer mehr Firmen beklagten, dass Parteikader mehr Macht wollten. (dpa/apa/red)

Aktuell zu China:

Chinesen kaufen deutsche Werke von Osram - und machen sie dicht >>

EU will Importe von chinesischem Dumpingstahl weiter erschweren >>

Dealmaker trifft Strategen: Wie Trump Xi auf den Leim geht >>