Hackathon : Der digitale Kampf gegen das Corona-Virus

Wer Ende März durch Twitter scrollte, ist an dem Hashtag #WirvsVirusHack wohl nicht vorbeigekommen. 43.000 Menschen aus ganz Deutschland sind dem Aufruf der Deutschen Bundesregierung gefolgt, Lösungen zur Bekämpfung der Corona-Krise zu entwerfen - damit war das der größte Hackathon, der jemals weltweit durchgeführt wurde. Bisher hielt den Weltrekord ein Hackathon, an dem 3.245 Menschen teilnahmen.

„Unter #WirvsVirus bietet der Hackathon einen gemeinsamen organisatorischen und technischen Rahmen, in dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer online engagieren und funktionierende Prototypen und Lösungsansätze – digital und analog – für gesellschaftlich relevante Fragestellungen im Hinblick auf die Corona-Krise entwickeln können“, hieß es in der Ankündigung. Oder in der Kurzfassung: „Eingeladen sind Problemlöserinnen und Problemlöser aus der Tech- und Kreativbranche!“

Einige Anlaufschwierigkeiten

Der Hackathon sollte um 18.00 starten - durch die immense Zahl an Teilnehmern war das Kommunikationstool Slack, auf der sich die Teams digital bilden sollten, heillos überlastet. Drei Stunden später konnte der Hackathon schließlich offiziell beginnen. Fast 2.000 Projekte wurden im Laufe des Hackathons bearbeitet, etwa 1.500 schließlich auch eingereicht.

Sonntagabend stellte jedes Team in einem zweiminütigen Video vor, woran es drei Tage lang ehrenamtlich gearbeitet hat. Die Bevölkerung soll nun diese Woche auf der Webseite des Hackathons mitbestimmen, welche der Ideen gefördert werden. Dabei spielt auch eine Rolle, ob ein Projekt kommerziell oder frei verfügbar ist, denn es gehe vor allem darum, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen, so die Organisatoren.

Projekte zu 3D-Drucker, Telefon-Roboter oder Corona-Tracking

Die eingereichten Projekte bilden dabei vielfältigste Themenbereiche ab. So etwa soll ein Bot namens Corona-Assistent ältere Menschen durch eine Telefon-Hotline mit digitalen Hilfskanälen verbinden. Ein Solidaritäts-Einkaufswagen wiederum soll Krankenpfleger versorgen, die nach langen Schichten oder Überstunden keine Waren mehr im Supermarkt vorfinden - oder schlicht nicht einkaufen gehen können.

Ein Team will eine Plattform für den schnellen 3D-Druck von medizinischen Hilfsmitteln veröffentlichen, über die Krankenhäuser Ersatzteile und Hilfsmittel in Auftrag geben können - und zwar an Firmen und Organisationen in der Nähe, die ihre 3D-Drucker zur Verfügung stellen. 250 Menschen arbeiten bereits an dem Projekt.

Eine dezentrale, offene Plattform wiederum soll durch Big Data ermöglichen, Corona-infizierte, -getestete und genesene Personen zu tracken. Auch ein anderes Projekt nimmt sich dem Thema an, um ein Frühwarnsystem als App zu programmieren. Ein anderes Projekt stellt das Problem der verfügbaren Krankenhausbetten in den Fokus: Durch „TrackYourBed“ soll ein einheitliches, bundesweites System entstehen, um freie Bettenkapazitäten zu erfassen und mit einem Dashboard in Echtzeit anzuzeigen zu lassen.