Fusion : Das sind die Eckpunkte der Linde-Praxair-Fusion

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Der neue Anlauf ist geglückt, die Megafusion in vollem Gang: Vorstandschef soll der bisherige Praxair-Chef Steve Angel werden, er leite die Geschäfte aus den USA. Aufsichtsratschef werde der bisherige Linde-Chefkontrolleur Wolfgang Reitzle werden, wie Linde mitteilte.

Das übrige Top-Management solle zu gleichen Teilen mit Vertretern der Amerikaner und der Bayern besetzt werden. Der Unternehmensname bleibe Linde, auch wenn Angel seinen Dienstsitz weiter in Connecticut haben wird. Die Zentralfunktionen sollen auf beide Seiten des Atlantiks aufgeteilt werden.

Ein neuer Weltmarktführer entsteht

Zusammen kommen Linde und Praxair als neuer Weltmarktführer vor dem französischen Erzrivalen Air Liquide auf einen Umsatz von 28 Milliarden Euro und eine Gesamtbewertung von 61 Milliarden Euro. Die jährlichen Synergien veranschlagten die beiden Firmen auf eine Milliarde Dollar (rund 960 Millionen Euro). Die neue Holding werde in New York als auch in Frankfurt gelistet sein, ihr rechtlicher Sitz soll in einem Drittland im europäischen Wirtschaftsraum liegen. "Der strategische Zusammenschluss von Linde und Praxair würde die Stärken beider Unternehmen kombinieren, die globale Präsenz stärken, und dazu ein robusteres Portfolio schaffen, das von langfristigen Wachstumstrends profitieren würde", lobte Angel. "Diese Fusion schafft Werte. Dies ist ein strategischer Schritt, der eine robuste Bilanz und einen starken Cashflow schaffen würde und so die notwendige finanzielle Flexibilität ermöglichen kann, die wir brauchen, um in unsere Zukunft zu investieren", sekundierte Linde-Übergangschef Aldo Belloni.

Muss sich Linde aus einigen Märkten zurückziehen?

Die beiden Unternehmen planen nun so schnell wie möglich, die Vereinbarung in bindende Verträge umzusetzen. Ein Zusammenschluss stehe unter dem üblichen Vorbehalt der Behörden. Dabei dürfte Linde eine eingehende Prüfung der Kartellbehörden ins Haus stehen. Experten erwarten, dass sich das neue Unternehmen ähnlich wie bei der Übernahme der britischen BOC vor einigen Jahren aus mehreren Märkten zumindest teilweise zurückziehen muss.

Um die Zustimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat zu erlangen, hatte Praxair im Vorfeld einige Zugeständnisse gemacht. So wird bei Linde bis Ende 2021 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Anders als bisher geplant, wird der Standort Dresden nicht geschlossen. Die ursprünglichen Einschnitte des Ex-Chefs Wolfgang Büchele für die 65.000 Linde-Mitarbeiter wurden abgemildert. Der erste Fusionsanlauf im Sommer war insbesondere an Standort- und Machtfragen gescheitert. (apa/Reuters)