Konsumgüterindustrie : Coronakrise beschert Stihl starkes Umsatzplus

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Der Gartengerätehersteller Stihl mit Sitz in Langkampfen im Tiroler Unterland hat im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 576,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies bedeute im Vergleich zu 2019 einen Anstieg von 26 Prozent bzw. 121 Mio. Euro, teilte Geschäftsführer Clemens Schaller in einer Online-Pressekonferenz mit. Zudem erhöhte das Unternehmen den Mitarbeiterstand um rund zehn Prozent auf 702 Mitarbeiter.

Als Grund für das Wachstum nannte Schaller die Coronakrise: "Wegen der Kontakt- und Reisebeschränkungen verbrachten die Menschen viel Zeit daheim und investierten in Heim und Garten", meinte er. Besonders bei Rasenmähern und Heckenscheren sei die Nachfrage gestiegen. Schaller berichtete, dass außerdem der Trend zu Akkuprodukten "ungebrochen" sei, auch Mähroboter und Benzinrasenmäher würden gut nachgefragt. Die Exportquote war 2020 wie auch in anderen Jahren mit 98 Prozent hoch.

Schaller zeigte sich insgesamt zufrieden, die Ziele seien erreicht worden. Kurzarbeit habe man - wie im Stammhaus in Deutschland - nicht in Anspruch genommen. Eine Entscheidung, die der Geschäftsführer als "goldrichtig" bezeichnete.

Thilo Foersch, kaufmännischer Leiter und gewerberechtlicher Geschäftsführer, meinte, dass Stihl zu seinem 40-jährigen Bestehen "für die Zukunft bestens aufgestellt" sei. Ende April sei der Spatenstich der Betriebserweiterung für eine eigene Kunststofffertigungsanlage erfolgt, die 2022 in Betrieb gehen soll. Zwar habe man hinsichtlich der Bauteile keine nennenswerten Engpässe gehabt, die eigene Anlage würde das Unternehmen trotzdem "unabhängiger" machen, so Foersch. Es würden dadurch 50 neue Arbeitsplätze geschaffen, das Investitionsvolumen beträgt 19 Mio. Euro.

Obwohl man bei Stihl mit Prognosen "sehr vorsichtig" sei, blicke man aufgrund der verstärkten Nachfrage in den vergangenen Monaten "optimistisch" auf das laufende Geschäftsjahr, sagte Schaller. Die Auftragslage aus den Märkten sei "durchaus ermutigend". (apa/red)