Computerkriminalität : Brüssel will schärfere Sicherheitsregeln gegen Cyberattacken

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Krankenhäuser, Energienetzwerke und andere kritische Infrastrukturen in der EU sollen besser vor Cyberangriffen und Naturkatastrophen geschützt werden. Die EU-Kommission schlug vor, die geltenden Sicherheitsregeln für Netz- und Informationssysteme in der Union zu verschärfen.

Kritische Infrastrukturen und Dienstleistungen müssten vor Cyberangriffe und Kriminellen, aber auch vor Naturkatastrophen sicher sein, hieß es. Zusätzlichen Schutz könne auch der Aufbau eines Netzes von Sicherheitszentren bieten. Diese solle drohende Angriffe frühzeitig erkennen und bekämpfen.

Mit Blick auf die Sicherheitsregeln sieht das Konzept der EU-Kommission unter anderem die Einführung eines Sanktionssystems vor. Es würde Strafgelder ermöglichen, wenn sich Betreiber kritischer Infrastrukturen nicht an Sicherheitsauflagen halten. Zudem soll der Anwendungsbereich der Regeln auf Bereiche wie die öffentliche Verwaltung, den Lebensmittelsektor und die Arzneimittelproduktion ausgeweitet werden. Bisher gilt die sogenannte NIS-Richtlinie nur für Bereiche wie das Gesundheitswesen, das Bankwesen, die Trinkwasserversorgung und die Energieinfrastruktur.

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) begrüßte die Pläne der EU-Kommission. "Wir müssen die Sicherheit im digitalen Raum europaweit stärken, denn das Netz kennt keine Staatsgrenze. Ich begrüße daher die heute vorgestellte EU-Cybersecurity Strategie. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten ist unerlässlich, um Cyberangriffe besser abwehren zu können", so Edtstadler. (dpa/apa/red)