Bauindustrie : Brückeneinsturz bei Wieselburg wegen Planungsfehler

Der Einsturz einer Brücke im Zuge des Baus der Umfahrung Wieselburg (Bezirk Scheibbs) beruht auf einem Berechnungsfehler bei der Planung der Statik. Bei den bereits durchgeführten Materialprüfungen sei hingegen alles in Ordnung gewesen, bestätigte Gerhard Fichtinger vom NÖ Straßendienst am Dienstag einen Onlinebericht des "Kurier".

Der Endbericht einer nach dem Einsturz eigens eingerichteten externen Untersuchungskommission lag nach Angaben von Fichtinger noch nicht vor. Das mit der Planung der Brücke betraute Zivilingenieur-Büro schaltete mittlerweile laut "Kurier" seine Versicherung zur Abdeckung des entstandenen Schadens ein. Die exakte Schadenshöhe war jedoch vorerst noch nicht bekannt.

An der eingestürzten Brücke laufen dem NÖ Straßendienst zufolge unterdessen die Abbrucharbeiten weiter. Die Untersuchungskommission habe festgestellt, dass keine Teile des Bauwerks wiederverwendet werden können, wurde betont. Die Planungsarbeiten für den Neubau seien in vollem Gange.

Eine zweite Brücke an der Umfahrung wird aktuell und voraussichtlich bis Jahresende saniert, auch hier waren statische Defizite geortet worden. Der Baustellenverkehr könne in diesem Bereich einstreifig geführt werden. Mit einer Freigabe der Umfahrung Wieselburg für den Verkehr rechnet der NÖ Straßendienst im Frühjahr 2021.

Einsturz am 7. Juni

Das Bauwerk an der Umfahrung war am Nachmittag des 7. Juni eingestürzt. Die seit einem Jahr fertiggestellte Wirtschafts- und Wildbrücke mit einer Stützweite von 25 Metern war noch nicht für den Verkehr freigegeben. Bei dem Einsturz wurde niemand verletzt. Um sicherzugehen, dass es tatsächlich keine Verschütteten gab, war nach Polizeiangaben auch ein Suchhund an Ort und Stelle.

Am Tag nach dem Vorfall wurde die Untersuchungskommission unter der Federführung des Forschungsbereichs Stahlbetonbau der TU Wien eingerichtet. Das Gremium setzt sich aus Experten der Bereiche Betontechnologie, Statik und Bodenbeschaffenheit zusammen. (apa/red)