Batteriehersteller : Börsengang von Varta soll kleiner ausfallen als geplant

Der Börsengang des deutschen Batterieherstellers Varta soll kleiner ausfallen als zunächst geplant. Das Unternehmen will 150 Mio. Euro bei Investoren einsammeln, wie es mitteilt. Varta gehört der Schweizer Montana Tech, hinter der der österreichische Investor Michael Tojner steht.

Die Varta-Aktien werden bis zum 29. November in einer Preisspanne von 9,00 bis 12,50 Euro in Frankfurt angeboten. Zunächst hatte Varta auf Erlöse von bis zu 200 Mio. Euro gehofft.

Montana Tech will Aktien abgeben

Mit dem Geld will das Unternehmen eine neue, 50 Mio. Euro teure Fabrik für Mikrobatterien bauen und das neue Geschäft mit Batterien zur Speicherung von Energie etwas aus Fotovoltaik-Anlagen mit Zukäufen ausbauen. Varta wolle mit dem Börsengang aus den Marktchancen Kapital schlagen, die sich aus der neuen Energiepolitik und dem Trend zur Miniaturisierung ergäben, sagte Vorstandschef Herbert Schein.

Der bisherige Varta-Alleineigentümer, die Montana Tech, will nur als Platzierungsreserve Aktien für bis zu 22,5 Mio. Euro abgeben. Seine restlichen Anteile will Tojner mindestens für zwölf Monate nicht verkaufen. Im Streubesitz sollen nach dem für den 2. Dezember geplanten Börsengang zwischen 29 und 41 Prozent an Varta sein. Das Unternehmen wird in der Preisspanne mit 416 Mio. bis 520 Mio. Euro bewertet. Begleitet wird der Börsengang von den Investmentbanken Jefferies, UniCredit, HSBC Trinkaus und Erste Bank.

Eckdaten zum Unternehmen

Varta erwirtschaftet drei Viertel des Umsatzes von knapp 200 Mio. Euro mit Knopfzellen für Hörgeräte, Uhren und Kameras. Für die Varta AG ist die Neuemission eigentlich eine Rückkehr an die Börse. Die Industriellenfamilie Quandt (BMW ) hatte das mehr als 120 Jahre alte Unternehmen 2002 zerschlagen.

Das Geschäft mit Autobatterien ging an den US-Autozulieferer Johnson Controls. Die Haushaltsbatterien wurden an Rayovac (heute Spectrum Brands verkauft. Die Mikrobatterien-Sparte, den kleinsten Teil, übernahm Tojner. Die Varta AG wurde 2007 von der Börse genommen.

Michael Tojner hat einen bedeutenden Teil seines Vermögens mit der Mitgründung des Internet-Glücksspielanbieters bwin (betandwin.com) gemacht. Tojner war auch an der Positionierung des Spieleentwicklers Greentube beteiligt, der inzwischen zum Glücksspielkonzern Novomatic gehört. (reuters/apa/red)