Transport : Bis zu 250 Tonnen verschleißfrei anfahren und bremsen

Die Firma Trost aus dem niederösterreichischen Traisen setzt auf den Mercedes-Benz Arocs. „Allein 25 Sattelzüge benötigen wir täglich nur für die Überstellung der Ballastgewichte“, erläutert KR Johann Trost. Das Unternehmen Trost beschäftigt heute rund 250 Mitarbeiter und verfügt über 180 Fahrzeuge. Knapp die Hälfte davon wird für Schwer- und Sondertransporte mit Routengenehmigung und Gesamtgewichten von 150 bis 180 Tonnen eingesetzt, so auch die drei neuen Arocs, die von einem 510 PS starken Euro 6-Motor mit Turbo-Retarder-Kupplung und PowerShift-Getriebe angetrieben werden.

Transporte und Verhebearbeiten seit 1958

Das Unternehmen Trost wurde 1958 gegründet und beschäftigt sich österreichweit sowie grenzüberschreitend mit Transporten und Verhebearbeiten aller Art. Eine Spezialität dabei sind Sonder- und Schwertransporte. Darüber hinaus ist die Firma auch in den Bereichen Autokranverleih bzw. Erdbau tätig. „In unserem Geschäft besteht die Anforderung, häufig auf den Baustellen mit hohen Gewichten zu rangieren“, bringt KR Johann Trost, der gemeinsam mit Frau Barbara und Bruder Andreas das gleichnamige Unternehmen im niederösterreichischen Traisen leitet, das wichtigste Entscheidungskriterium für die Anschaffung von drei Mercedes-Benz Arocs-Schwerlastzugmaschinen vom Typ 3358 LS 6x4 B16 mit OM 473 Euro 6-Motor und Turbo-Retarder-Kupplung auf den Punkt.

Schwierige Topografie verliert ihren Schrecken

Gerade bei Fahrten mit hohen Tonnagen über Bergstraßen mit vielen Kehren ist die Dosierbarkeit der Geschwindigkeit wichtig. Die Turbo-Retarder-Kupplung ermöglicht mit feinfühligem Anfahr- und Bremsverhalten einen hohen Fahrkomfort. Bei der Fahrt bergab, zieht man wie gewohnt den Hebel, und der Retarder bremst sicher und verschleißfrei. Da es gibt keine Temperaturprobleme oder andere Nachteile traditioneller Wandlerlösungen gibt, kann dieser Vorgang beliebig oft wiederholt werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass sogar aus dem Rückrollen heraus problemlos angefahren werden kann.

Die Turbo-Retarder-Kupplung

Die Turbo-Retarder-Kupplung wurde von Voith für Mercedes-Benz entwickelt. Das System mit einer füllungsgeregelten, hydrodynamischen Turbokupplung als Hauptkomponente vereint einfach ausgedrückt die Funktionen hydrodynamisches Anfahren und hydrodynamisches Bremsen in einem Bauteil. Beim Anfahren überträgt der Motor die Leistung über den hydrodynamischen Kreislauf sowie einen nachgeschalteten Freilauf auf die Getriebeeingangswelle. Parallel zum Kreislauf ist eine konventionelle Reibkupplung als Überbrückungskupplung angeordnet. Damit wird verschleißfreies Anfahren mit vollem Drehmoment möglich. Neben der Verschleißfreiheit ist es darüber hinaus die einfache Bedienbarkeit, die für die Turbo-Retarder-Kupplung spricht.

Größter Ladekran Österreichs

Kürzlich konnte das Nutzfahrzeug-Zentrum Pappas Wiener Neudorf übrigens ein weiteres, beachtenswertes Fahrzeug an das Unternehmen Trost übergeben: nämlich ein 4151 AK 8x6/4 B Arocs Fahrgestell mit Sattelkupplung, auf das von Effer der bislang längste Ladekran Österreichs montiert wurde. Die 4-Achs-Sattelzugmaschine mit dem 150 m-Ladekran, der hydraulisch bis in eine Höhe von 40 Meter reicht und auf einer Weite von 35 Metern noch 880 kg heben kann, wird von einem 510 PS starken OM 471 Euro 6-Motor angetrieben, der seine Kraft ebenfalls mittels Turbo-Retarder-Kupplung auf die Straße bringt. Auch hier kommt ein PowerShift-Getriebe zum Einsatz. Darüber hinaus verfügt das Fahrzeug über einige Sonderausstattungen wie etwa eine 9-Tonnen-Vorderachse mit Differentialsperre, eine Luftfederung an der Hinterachse, inkl. Rahmenabsenkung ohne Restbalgdruck, sowie eine Rahmenverstärkung für die Frontabstützung. Das Fahrzeug, das vor allem auf Großbaustellen zum Einsatz kommen soll, ist für ein Lastzuggesamtgewicht von 44 bis 120 Tonnen ausgelegt.