Energiewende : Berliner Behörde lehnt Kapazitätsmarkt weiterhin ab

Das deutsche Bundeskartellamt ist weiter gegen eine Entlohnung der Stromkonzerne für das Bereithalten nicht benötigter konventioneller Kraftwerke. Ein solches Angebot, das die Branche unter dem Stichwort Kapazitätsmarkt fordert, würde realistischerweise vor allem von den großen vier Kraftwerksbetreibern gestellt werden, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX.

"Wir haben es sehr begrüßt, dass die Bundesregierung bislang nicht auf die Forderung der Branche nach einem Kapazitätsmarkt eingegangen ist und einen im Grundsatz anderen Weg geht", sagte Mundt.

Massiver Preisverfall setzt einstigen Energieriesen zu

Die Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken leiden unter rapide sinkenden Preisen für Strom im Großhandel. Der Betrieb vieler Anlagen lohnt sich derzeit kaum noch. Die Unternehmen pochen dennoch darauf, dass die Kraftwerke als verlässliche Reserve weiter gebraucht werden, um Stromausfälle in Zeiten mit einem geringen Ökostromangebot zu verhindern. Für das Bereithalten der dafür nötigen Erzeugungskapazitäten wollen sich die Unternehmen bezahlen lassen. Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) lehnt solche Hilfen für die Konzerne bisher strikt ab. (dpa/apa)