Rohstoffe : Bericht: China will Seltene Erden in Nordkorea zukaufen

Nordkorea bietet China offenbar Zugang zu Vorkommen der heiß begehrten Seltenen Erden an. Der Branchenverband Association of China Rare Earth Industry veröffentlichte auf seiner Internetseite einen Bericht, in dem von einem Tauschgeschäft mit den Rohstoffen die Rede ist, die für zahlreiche Technologieprodukte benötigt werden.

Demzufolge soll China als Gegenleistung in eine Solarenergie-Fabrik investieren, mit der die Stromversorgung des verarmten und abgeschotteten Nachbarlands stabilisiert werden soll. Die Kosten dafür werden auf rund 2,5 Mrd. Dollar (2,25 Mrd. Euro) beziffert. Dafür soll China mit Schürfrechten in einem Seltene-Erden-Bergwerk bezahlt werden, heißt es in dem Report, der sich auf den Datenanbieter China Bulk Commodity (CBC) beruft. "Es ist der ideale Zeitpunkt für China, in Nordkorea zu investieren", wird ein nordkoreanischer Regierungsvertreter zitiert.

Bei Seltenen Erden handelt es sich um 17 chemische Elemente, die für viele High-Tech-Produkte wie Handys und auch in der Rüstungsindustrie unverzichtbar sind. Der weltweit dominierende Produzent ist China. In Nordkorea werden bedeutende unerschlossene Vorkommen vermutet.

Unklar blieb zunächst, wie realistisch der vorgeschlagene Deal ist. Es handle sich wohl eher um Wunschdenken der Nordkoreaner, verlautete aus chinesischen Branchenkreisen. "Investitionen in Nordkorea sind nicht sicher." Eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking sagte, sie habe keine Kenntnis von derartigen Plänen. Offen blieb zunächst auch, ob ein solches Tauschgeschäft mit den UN-Sanktionen wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms vereinbar wäre. (reuters/apa/red)