Zulieferer der Autoindustrie : BASF will offenbar seine Sparte für Metall-Lacke loswerden

Der Chemieriese BASF will sich Insidern zufolge von seinem Geschäft mit Spezial-Lacken zur Beschichtung von Stahl oder Aluminium trennen. Die Sparte "Coil Coatings" könnte dem Ludwigshafener Konzern zwischen 400 und 500 Millionen Euro einbringen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Metall-Lacke finden sich etwa auf Kühlschränken, Jalousien und auf ganzen Hausfassaden. Der von der Investmentbank HSBC organisierte Verkaufsprozess sei bereits fortgeschritten: Fünf Interessenten prüften derzeit die Bücher der Sparte, die endgültigen Gebote seien noch im November fällig, sagte einer der Insider.

Die Produktionsanlagen von BASF stehen aber nicht zum Verkauf

Die besten Chancen würden Konkurrenten aus der Lack-Branche eingeräumt, da BASF die Produktionsanlagen nicht mit verkaufen wolle, hieß es in Verhandlungskreisen. In der Branche sind etwa Akzo Nobel, die US-Konzerne PPG Industries und Sherwin-Williams sowie die japanischen Unternehmen Kansai Paint und Nippon Paint aktiv. BASF und HSBC wollten sich nicht zu den Informationen äußern.

Gesamte Lacksparte macht drei Milliarden Euro Umsatz - in Europa Nummer drei

In der Vergangenheit hieß es von BASF, man prüfe bei Geschäften, die unter zu starken Preisdruck geraten sind, ob eine Trennung infrage kommt. Die zum Verkauf stehende Sparte kommt auf einen Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 60 bis 70 Millionen Euro, wie zwei der Insider sagten. Sie ist Teil der Lack-Tochter BASF Coatings in Münster, die mit einem Umsatz von rund drei Milliarden Euro die Nummer drei in Europa ist. 77 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet BASF Coatings allerdings mit Lacken für die Autoindustrie. (reuters/apa)