Autoindustrie : Autoverband VDA: Europa könnte Zölle auf US-Autos komplett streichen

Der Chef des deutschen Automobilverbandes VDA, Bernhard Mattes, hat die EU aufgerufen, in den Verhandlungen mit den USA über den transatlantischen Handel auf Vorbedingungen zu verzichten. "Ich warne davor, dass wir Forderungen oder auch Voraussetzungen in den Raum stellen, die dazu führen, dass wir nicht im Gespräch bleiben", sagte Mattes im SWR.

"Wir müssen mit den Gesprächen weiterkommen - und wenn wir nur auf der Stelle treten, dann werden wir keine vernünftigen Ergebnisse erzielen." Gleichzeitig müssten EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Handelskommissarin Cecilia Malmström bei ihrem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in Washington "mit Bestimmtheit auftreten", empfahl Mattes. Die EU sei ein Wirtschaftsblock, der auf Augenhöhe verhandeln "soll und kann".

Er sei der Überzeugung, dass EU und USA "eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten" erarbeiten könnten, sagte der VDA-Präsident. In einem Freihandelsabkommen könnten die EU-Zölle auf US-Autos auf null heruntergefahren werden - "das hätten wir, die deutsche Automobilindustrie, überhaupt nichts dagegen, das wäre ein Entgegenkommen für die USA". Auch bei Verfahren, Prozessen und Standards könne es zu Vereinheitlichungen kommen - "da kann es sehr wohl auch mal sein, dass wir uns auf US-Standards einigen".

Gespräche diese Woche

Juncker und Malmström sprechen am Mittwoch mit US-Präsident Trump. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hatte beim Finanzministertreffen der G-20 in Argentinien gesagt, Vorbedingung für Gespräche über ein Handelsabkommen sei die Rücknahme der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Die einseitige Erhöhung der Zölle, "das ist das Gesetz des Dschungels, das Recht des Stärksten". Dies könnten nicht die Regeln des Welthandels sein. (afp/apa/red)