Luftfahrt : Austrian Airlines verhandeln über gigantische Staatshilfen

Die AUA verhandelt über Staatshilfen. Es soll sich nicht "nur" um kolportierte 500 Mio. Euro handeln. Die ORF-ZiB berichtete unter Berufung auf Branchenkenner von 800 Mio. Euro - und das alleine heuer. "Es kann sich hier nur um eine grobe Schätzung handeln", sagte AUA-Sprecher Peter Thier. Wie viel Staatshilfe genau notwendig werden wird, hängt davon ab, wie lange die Flieger auf dem Boden bleiben.

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Staatshilfe gegen Standortgarantien?

"Es gibt die Gewissheit, dass die AUA nicht wieder in der gleichen Form aus der Krise herausfliegen wird können, wie sie hineingeflogen ist", sagte Thier dem ORF. Im Gespräch ist laut dem Fernsehbericht, dass die AUA-Mutter Lufthansa im Gegenzug für eine Staatshilfe eine Standortgarantie abgibt.

Zuletzt hieß es von der AUA nach einem "Bloomberg"-Bericht gegenüber der APA, man stehe erst am Anfang der Gespräche. Summen bestätigte Fluglinie weder gestern noch heute.

Lufthansa verkleinert Konzernflotte - auch bei der AUA

Als Reaktion auf die Corona-Krise will der Lufthansa-Konzern seine Flotte deutlich verkleinern. Das Unternehmen teilte in Frankfurt zudem mit, dass der Flugbetrieb der Kölner Tochter Germanwings nicht wieder aufgenommen wird.

Auch für die übrigen Töchter Brussels, AUA und Swiss kündigte der Konzern Flugzeugstilllegungen an. Nach der Krise werde es zu einer Verkleinerung der Flotte kommen, kündigte die AUA in Wien an, bei der die 7.000 Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit sind; frühestens 2023 werde bei der Nachfrage das Vor-Corona-Niveau erreicht.

Bei der Kerngesellschaft Lufthansa sollen dauerhaft 18 Langstreckenflugzeuge und elf Mittelstreckenjets am Boden bleiben. Darunter sind sechs Maschinen des Superjumbos Airbus A380, die ohnehin ab 2022 an den Hersteller Airbus zurückgehen sollten. Auch das Langstreckenangebot der Eurowings wird deutlich verkleinert, wie der Vorstand beschlossen hat.

Germanwings bleibt ganz am Boden

Zudem soll die bereits vor der Krise festgelegte Zielsetzung von Eurowings, den Flugbetrieb auf eine Einheit zu bündeln, nun beschleunigt umgesetzt werden, teilte Lufthansa mit.

Die Lufthansa teilte auch mit, dass Flugbetrieb der Kölner Tochter Germanwings nicht wieder aufgenommen wird. "Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet", hieß es. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelte weiterhin das Ziel, möglichst vielen eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Lufthansa Group zu bieten. Dazu solle über neue Beschäftigungsmodelle verhandelt werden. Die Gewerkschaften hatten sich gegen ein vorschnelles Ende der Germanwings gestellt, für die bereits keine Vereinbarung zur Aufstockung des Kurzarbeitergelds zustande gekommen war.

Die Einstellung der Fluggesellschaft Germanwings war von den deutschen Gewerkschaften bereits befürchtet worden. Die weiteren Konsequenzen wolle man mit den Sozialpartnern besprechen, kündigte das Unternehmen an.

(red mit apa/reuters)

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