Übernahmen : Auch Gorenje ist jetzt in chinesischer Hand

Der chinesische Elektronikkonzern Hisense hat sich insgesamt 95,4 Prozent an dem slowenischen Haushaltsgerätehersteller Gorenje gesichert. In einem Übernahmeangebot, das vergangene Woche ausgelaufen war, hat die Gruppe knapp 62,5 Prozent der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen erworben, teilte Gorenje mit. Bereits vor dem Kaufangebots hielt Hisense fast 33 Prozent in ihrem Besitz. Mehr dazu: Chinesische Gruppe will die Mehrheit an Gorenje >>

Hisense wird jetzt wahrscheinlich die restlichen Kleinaktionäre wegdrängen

Bei dem Übernahmepreis von 12 Euro pro Aktie hat die chinesische Gruppe rund 183 Mio. Euro für die 62,5 Prozent bezahlt. Es ist nicht bekannt, wie viel Hisense für jene Aktien bezahlt hat, die sie vor der Veröffentlichung des Übernahmeangebots Ende Mai, kaufte. Das gesamte Unternehmen ist bei dem Übernahmepreis rund 293 Mio. Euro wert.

Erwartet wird, dass Hisense die restlichen Kleinaktionäre hinausdrängen wird. Die Übernahme muss noch von zuständigen Kartellbehörden sowie von der EU-Kommission genehmigt werden, berichteten slowenische Medien.

Chinesen wollen Standort ausbauen

Hisense will Berichten zufolge die Gorenje-Marke und die Jobs am Standort in Wöllan (Velenje) behalten. Der Standort soll zum europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum der chinesischen Gruppe werden.

Hisense war im Mai bei Gorenje als strategischer Partner eingestiegen, nachdem der slowenische Haushaltsgerätehersteller sie unter drei asiatischen Unternehmen, die verbindliche Übernahmeangebote gelegt hatten, ausgewählt hat.

Gorenje hatte im vergangenen Jahr bekanntgegeben, sich einen Partner zur Stärkung des Geschäfts suchen zu wollen. Bisheriger Großaktionär Panasonic hatte sich Ende 2016 nämlich gegen eine Übernahme entschieden. (apa/red)

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